Astronautin Susan Still-Kilrain – Space Shuttle Pilotin – zu Besuch im Technik Museum Speyer

Am 17. August 2024 besuchte die NASA-Astronautin Susan Still-Kilrain Europas größte Ausstellung zur astronautischen Raumfahrt »Apollo and Beyond« im Technik Museum Speyer. Sie ist nur eine von drei Frauen die als Pilotin an Bord des Space Shuttle geflogen sind. Bei einem Rundgang am Vormittag zeigte Gerhard Daum, Kurator und Ausstellungsleiter »Apollo and Beyond«, Susan die Ausstellung.

Im Anschluss führte er ein Video-Interview mit Susan im Flugdeck der sowjetischen Raumfähre »BURAN OK-GLI«, der einzigen geflogenen Raumfähre die außerhalb der USA ausgestellt ist, sowie im originalen »Spacelab« Trainingsmodul des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, DLR. Die »BURAN OK-GLI« ist das Gegenstück zur US-Raumfähre »ENTERPRISE OV-101«. Mit beiden Raumfähren wurden in der Atmosphäre Anflugs- und Landungstests (ALT) durchgeführt.

Interview im Flugdeck der »BURAN OK-GLI« und im »Spacelab« Trainingsmodul

Am Nachmittag hielt Susan vor 350 Erwachsenen und Kindern eine exzellente Präsentation im FORUM, des Museums. Sie erzählte über Ihren Werdegang, Ihre beiden Space Shuttle Missionen, der aktuellen Forschung auf der ISS sowie ein Blick in die Zukunft der Erforschung des Mondes und Mars. Bei der nachfolgenden Q&A beantwortete Sie viele Fragen von Kindern und einigen Erwachsenen.

Im Anschluss signierte Susan Ihr Buch »An Unlikely Astronaut« für Familien mit Kindern und Erwachsene.

ESA-Astronaut Alexander Gerst im Technik Museum Speyer

ESA-Astronaut Alexander Gerst eröffnete am 4. November 2022 seinen erweiterten Ausstellungsbereich in der Raumfahrtausstellung »Apollo and Beyond« und hielt einen Vortrag über seine beiden Langzeitmissionen sowie
die zukünftigen Missionen zum Mond und Mars

ESA-Astronaut Alexander Gerst und Ausstellungsleiter Gerhard Daum.

Für die jüngere Generation ist er der deutsche Astronaut schlechthin. Die Kooperation mit dem ARD-Kinderprogramm, »Die Sendung mit der Maus«, katapultierte den smarten Raumfahrer schnell in die Herzen der kleinen Fans. Aber auch Jugendliche und Erwachsene konnten sich dem Hype um Alexander Gerst nicht entziehen. Nie zuvor gab es für »Erdlinge« solch tagesaktuelle Einblicke in das Leben und Arbeiten im Weltall. Dank den sozialen Medien konnten die Follower den Tagesablauf von »Astro-Alex« begleiten. Kein Wunder also, dass die Social-Media-Kanäle von Alexander Gerst in kürzester Zeit hunderttausende Fans verzeichneten.

ESA-Astronaut eröffnet mit Museumspräsident Hermann Layher und Ausstellungsleiter Gerhard seinen neuen erweiterten Bereich in der Raumfahrtausstellung »Apollo and Beyond«.

Am 4. November 2022 besuchte Alexander Gerst ein weiteres Mal das Technik Museum Speyer zur Eröffnung seines erweiterten Ausstellungsbereiches und einen Vortrag zu halten. Die Eröffnung mit Museumspräsident Hermann Layher und dem Kurator und Leiter der Raumfahrtausstellung »Apollo and Beyond«, Gerhard Daum, fand im Bereich »Deutsche Astronauten“ statt. Dort sind 65 Exponate von seinen beiden Missionen »blue dot« und »horizons«, die er 2014 und 2018 auf der Internationalen Raumstation (ISS) absolvierte, ausgestellt. Davon sind 41 Exponate die auf seinen Missionen geflogen sind. Ein Highlight sind die ausgestellte Maus und der Elefant aus der ARD-Sendung »Die Sendung mit der Maus« die er bei seiner zweiten Mission »horizons« mit an Bord der ISS hatte. Nach der Eröffnung gab Alexander Gerst Interviews, beispiels-weise für die ARD Sendung »Brisant«, die am gleichen Tag ausgestrahlt wurde.

Ausstellungsleiter Gerhard Daum erläutert ESA-Astronaut Alexander Gerst sein Ausstellungskonzept.

»Ich bin selbst immer wieder von dieser Ausstellung fasziniert«, sagte Alexander Gerst im Anschluss an die Eröffnung beim seit Wochen ausverkauften Vortrag vor mehr als 700 Besuchern in der Eventhalle des Museums. Alexander Gerst zeigte sich überrascht über die große Resonanz auf seinen sehr unterhaltsamen und spannenden Vortrag über seine zwei Weltraumeinsätze. Er erläuterte wie wichtig diese Missionen für unser Leben auf der Erde ist und das der Pioniergeist des Menschen immer weiter erforschen und entdecken will. Bei seinem Vortrag von über einer Stunde nahm er die Besucher mit ins Weltall und beschrieb beispielsweise seine wissenschaftlichen Arbeiten sowie seinen technischen Aufgaben an Bord der ISS.

Gerhard Daum begrüßt nach seiner Anmoderation den ESA-Astronauten Alexander Gerst zu seinem Vortrag in der Eventhalle des Museums.

Alexander Gerst erläutert wo wir uns im Universum befinden.

Insbesondere die vielen Kinder und Jugendlichen im Publikum freuten ihn sehr. Mit seinen spannenden Erzählungen und Erläuterungen sowie tollen Bildern begeisterte er die Besucher ob groß oder klein. Es gab immer wieder Szenenapplaus insbesondere, als Gerst die eine oder andere lustige Anekdote erzählte. Am Ende gab er noch einen Ausblick über die zukünftigen Flüge zum Mond im »Artemis« Programm der NASA. Er hat dabei sehr gute Chancen bei einer der nächsten Mondlandungen, nach den Apollo Mondlandungen von 1969 bis 1972, dabei zu sein. Die Besucher honorierten seinen Vortrag mit einem tosenden Applaus. Die Frage- und Antwortrunde von 20 Minuten war danach nur den Kindern und Jugendlichen vorbehalten. Es gab sehr interessante und auch lustige Fragen und Alexander Gerst hat diese mit Fachwissen und teilweise gutem Humor beantwortet.

Alexander Gerst erläutert wo die Reise der Menschheit hingeht – zum Mars.

Danach ging es zurück in die Raumfahrtausstellung »Apollo and Beyond« wo Gerhard Daum im »Columbus« Modul mit Alexander Gerst ein Videointerview für das Technik Museum Speyer führte.

Videointerview für das Technik Museum Speyer von Gerhard Daum mit Alexander Gerst.

Den Abschluss bildete ein weiteres Interview für eine geplante ARD-Dokumentation von 45 Minuten. Alexander Gerst war zum Schluss sehr angetan von seinem Besuch und wird in nicht so ferner Zukunft wieder nach Speyer kommen.

Mehr Fotos der Eröffnung und des Vortrages mit Alexander Gerst »Astronautenevents«

Autor: Gerhard Daum

Abflug ins All – Zeitreise mit Lisa und Lena

Unterhaltsames Geschichtsformat für junge Zuschauerinnen und Zuschauer. Lisa und Lena besuchen Europas größte Ausstellung zur bemannten Raumfahrt »Apollo and Beyond« im Technik Museum Speyer und reisen zurück zu den Anfängen der Raumfahrt.

Ausstellungsleiter Gerhard Daum erklärt Lisa und Lena die Systeme des Wostok-Raumschiffs. (Bildquelle: SWR)

Verstaubte dicke Bücher und langweilige Referate wie früher im Geschichtsunterricht? Fehlanzeige. Bei »TickTack Zeitreise mit Lisa & Lena« nehmen die beiden die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf eine temporeiche, spannende und oft sehr lustige Entdeckungsreise in die Vergangenheit – die Themen sind sehr vielfältig. Die Zwillinge befassen sich mit Inhalten, die für eine junge Zielgruppe relevant sind. Die zehn Sendungen von »TickTack Zeitreise mit Lisa & Lena« stehen seit dem 1. Januar 2022 in der ARD-Mediathek und im SWR Kindernetz zur Verfügung. Außerdem sind alle Folgen auf dem SWR Youtube-Kanal »SWR Plus« abrufbar. Die Folge »Abflug ins All – Zeitreise mit Lena und Lisa« wurde am Samstag, 19. März 2022 um 20:10 Uhr bei KiKA ausgestrahlt.

Gerhard Daum gibt Lisa und Lena das Gefühl auf dem Mond zu spazieren. (Bildquelle: SWR)

Geschichte zum Miterleben.
Was verbindet so unterschiedliche Alltagsthemen wie Telefonie, Mode, Raumfahrt, Verbrechen, Operationen oder Feuerwehr? Sie alle haben eine bewegte Geschichte, die mit Lisa und Lena für jedermann verständlich und erlebbar wird. Neben Tempo und Spaß steht »TickTack mit Lisa & Lena« vor allem für Aktion: Lisa und Lena erleben, entdecken und probieren so viel wie möglich selbst. Animierte Einspielfilme und Archivmaterial verschaffen weiterführende Einblicke oder dienen als Impuls für die Entdeckungstouren der Zwillinge. Die beiden schildern ihre Erfahrungen und Erkenntnisse über das Leben in vergangenen Zeiten dabei stets aus ihrer persönlichen Perspektive.

ESA-Astronaut Thomas Reiter erläutert Lisa und Lena im »COLUMBUS« Modul verschiedene Experimente die er bei seinen Langzeitmissionen auf der russischen Raumstation MIR sowie der ISS durchgeführt hat. (Bildquelle: SWR)

Lisa und Lena.
Mit gerade einmal 19 Jahren gehören Lisa und Lena weltweit zu den großen Social Media-Stars. Nachdem Lisa und Lena mit 13 Jahren ihren ersten Clip veröffentlichten, fanden ihre Tanz- und Lipsync-Videos unzählige Fans. Heute folgen ihrem Instagram-Account 16.5 Millionen Menschen, auf der Videoplattform Tiktok haben sie über 13.5 Millionen Follower.

ESA-Astronaut Thomas Reiter beschreibt Lisa und Lena das manuelle Andocken eines Sojus bzw. Progress Raumschiffs im russischen »SWESDA« Modul der ISS. (Bildquelle: SWR)

»Abflug ins All« im Technik Museum Speyer.
Für die Folge »Abflug ins All« besuchten Lisa und Lena Europas größte Ausstellung zur bemannten Raumfahrt »Apollo and Beyond« im Technik Museum Speyer. Dort tauchten sie in die Welt der bemannten Raumfahrt ein und trafen den Leiter der Ausstellung und Raumfahrtexperten Gerhard Daum sowie den ESA-Astronauten Thomas Reiter, der bei zwei Missionen 350 Tage im Weltraum war. Mit Gerhard Daum sprachen sie über die Anfänge der bemannten Raumfahrt mit dem Flug von Juri Gagarin am 12. April 1961 in seinem Wostok 1 Raumschiff. Die Apollo Mondlandungen waren dann ein weiteres spannendes Thema bei dem Lisa und Lena im Bereich »Der Mond« auf einer nachgestellten Mondlandschaft so einiges über die Apollo Mondlandungen gelernt haben. Im zweiten Teil der Sendung trafen Lisa und Lena den ESA-Astronauten Thomas Reiter mit dem sie über die Wissenschaft und Forschung im »COLUMBUS« Modul der Internationalen Raumstation sprachen. Im Anschluss lernten Lisa und Lena mit Thomas Reiter das »SWESDA« Modul, dem russischen Wohn- und Navigationsmodul der ISS, kennen. Hier erklärte Thomas Reiter beispielsweise das manuelle Andocken eines »Progress« Versorgungsraumschiffs. Im Wohnbereich wurde das schlafen an Bord der ISS beschrieben in dem eine der beiden in einen Schlafsack schlüpfte. Zum Abschluss testeten Lisa und Lena noch russische Raumfahrtnahrung von der sie nicht sehr angetan waren.

 

»Sendung verpasst?«

Die Sendung »Abflug ins All – Zeitreise mit Lisa und Lena« wurde am Samstag, 19. März 2022 um 20:10 Uhr im KiKA ausgestrahlt.

Die ganze Sendung ist in der ARD-Mediathek verfügbar bis zum 12. März 2027.

Autor: Gerhard Daum

Aus den Weiten des Weltalls in »Bares für Rares – Sammlerstücke«

tor: Dr.-Ing. Helmut Warth

Eben noch auf dem »Mond«, Sekundenbruchteile später im Technik-Museum Speyer und gleich darauf in einem Haus in Südhessen. Auf einen wilden Ritt durch Raum und Zeit hat Moderator Horst Lichter am Sonntag, den 14. November 2021, im neuen »Bares für Rares«-Format »Sammlerstücke« die Zuschauer mitgenommen. Dreh- und Angelpunkt des ersten Beitrags über »Deutschlands Super-Sammler« war die etwa 900 Exponate zählende Raumfahrt-Sammlung von Gerhard Daum, von denen knapp 600 Stücke im Technik Museum Speyer ausgestellt sind.

»Bares für Rares«
Bei der ZDF-Sendung »Bares für Rares« geht es darum, dass Kandidaten ihre Raritäten und Antiquitäten zu einem hohen Preis an die Händler bringen. In der neuen Show »Sammlerstücke« stellt Moderator Horst Lichter nun aber Objekte vor, die unverkäuflich sind. In ganz Deutschland besuchte er deshalb private Sammler, die ihm ihre größten Schätze offenbarten. »Die haben Sammlungen, die sind so unglaublich – die wollte ich immer schon mal gerne sehen«. Und genau darum geht es bei »Sammlerstücke«, erklärt Lichter zu Beginn der Show.

Moderator Horst Lichter steckt in einem Raumanzug der NASA in der Raumfahrtaus-stellung »Apollo and Beyond« im Technik Museum Speyer. (Bildquelle: ZDF 2021)

»Eine der weltweit größten Raumfahrtsammlungen«In der ersten Folge der neuen Sendung besucht Lichter den Raumfahrtsammler Gerhard Daum im beschaulichen Riedstadt in Hessen. Der 62-Jährige ist seines Zeichens Raumfahrt-Journalist sowie Direktor und Kurator Europas größter Ausstellung zur bemannten Raumfahrt »Apollo and Beyond«, die sich im Technik Museum Speyer befindet. Daum selbst war beim Start von 55 Space Shuttle Missionen in Cape Canaveral in Florida sowie zwei Sojus Missionen im kasachischen Baikonur als Raumfahrtjournalist live mit dabei. Er beschäftigt sich seit mehr als 50 Jahren mit der bemannten Raumfahrt und hat etwa 900 Raumfahrtexponate in seiner Sammlung. Damit besitzt er eine der weltweit größten Raumfahrtsammlungen, die nur aus originalen Stücken der Missionen sowie von den Astronauten und Kosmonauten besteht. Es handelt sich damit nicht um Souvenirs aus Raumfahrtshops, sondern um zum größten Teil auf Raumfahrtmissionen geflogenen Gegenständen und Ausrüstungsstücken. Gerhard Daum hat zwar eine große Raumfahrtsammlung, bezeichnet sich selbst aber nicht als reinen »Sammler«.

Gerhard Daum zeigt Moderator Horst Lichter seine Exponate im Ausstellungsbereich »Der Mond« im Technik Museum Speyer. (Bildquelle: ZDF 2021)

»Der Beginn der Passion«

»Wie kommt man eigentlich dazu, so etwas zu sammeln?«, möchte Lichter von ihm wissen. »Das begann schon in meiner Kindheit. Mit sieben, acht Jahren habe ich die Gemini-Mission live im Fernsehen erlebt«, berichtet er. Gemini war das zweite bemannte Raumfahrt-programm der NASA in den USA. »Als Erwachsener habe ich dann journalistisch gearbeitet, hatte aber schon als Jugendlicher an Wernher von Braun einen Brief geschrieben«, berichtet er. Von Braun war ein deutscher, später amerikanischer Raketeningenieur und gilt als früher Pionier und Wegbereiter der Raumfahrt, der die bemannten Flüge der Menschheit zum Mond ermöglichte.
»Du hast an Wernher von Braun einen Brief geschrieben und Antwort bekommen?«, fragt Lichter völlig fassungslos. »Ja, allerdings vom Pressechef. Hätte ich keine Antwort bekommen, so würden wir heute hier nicht stehen. Das war eine „schlüsselmomentartige Initialzündung«, antwortet Daum. »Mittlerweile habe ich meine Leidenschaft zum Beruf gemacht«, fügte er hinzu. Neben Raumfahrtausstellungen und dem Verleih seiner Exponate, ist er Fachberater für Raumfahrt in den TV- und Printmedien, hält Vorträge und vermittelt als Agentur Astronauten und Kosmonauten für Veranstaltungen.

Gerhard Daum (links) und Moderator Horst Lichter im Lunar Roving Vehicle (LRV) im Ausstellungsbereich »Der Mond« im Technik Museum Speyer. (Bildquelle: ZDF 2021

»Wertvolle Raumfahrtschätze«
Er besitzt auch eine 1:1 Nachbildung der Mondfähre, die aus den USA stammt. Zudem hat er in seinem Büro eine ganz besondere Tür. »Ich hatte innerhalb der letzten zwölf Jahre 53 Astronauten und Kosmonauten zu Gast im Technik Museum Speyer, und alle Astronauten und Kosmonauten, die hier waren, haben diese Tür in meinem Büro signiert«, berichtet er und zeigt Lichter die Unterschriften – zum Beispiel die von Buzz Aldrin von Apollo 11, dem zweiten Menschen auf dem Mond oder Gennady Padalka, der mit 878 Tagen im Weltraum der aktuelle Rekordhalter für Langzeitaufenthalte im All ist. »Die Tür ist doch ein Vermögen wert! Niemand wird sie alle auf einer Tür haben«, ruft Lichter begeistert aus. »Wahrscheinlich gibt es in Europa kaum jemanden, der so eine Tür hat«, stimmt Daum ihm zu. Seine Idee mit zur Tür entstammt einer sowjetisch/russischen Tradition. Bevor die Kosmonauten am Starttag ihre Apartments im Kosmonauten-Hotel verlassen, ist es Tradition, die Tür vor der Fahrt ins Kosmodrom Baikonur zu signieren. Gerhard Daum hat es so abgewandelt, dass jeder Astronaut bzw. Kosmonaut, der sein privates Büro besucht hat, die Tür mit seinem Namen und den geflogenen Mission(en) signiert.
Besonders stolz ist er aber auf sein erstes Exponat, das er vor etwa 25 Jahren bekommen hat. »Von Apollo 16, der fünften Landung von Menschen auf dem Mond, stammt eine US-Flagge, die an Bord der Mondfähre auf der Mondoberfläche war«, erklärt er. Diese Flagge erhielt er von Charlie Duke, dem jüngsten und zehnten von zwölf Menschen, die zwischen 1969 und 1972 den Mond betreten haben. Den Preis möchte er zwar nicht verraten, »aber sie ist heute um ein Vielfaches mehr wert«, sagt er. Lichter verrät jedoch, dass solche Objekte bei Auktionen 12.000 bis 20.000 Dollar einbringen können.

»Eines der Highlights des Super-Sammlers «
»Was ist denn dein absolutes Highlight-Stück?«, möchte Lichter schließlich wissen. »Es gibt mehrere, aber eins ist von Apollo 13. Ein Pineapple-Grapefruit-Drink, ein Kaltgetränk vakuumiert in einem Kunststoffbeutel, das mit Apollo 13 um den Mond geflogen ist«, sagt Daum und erklärt, dass auf dieser Mission ein Sauerstofftank im Versorgungsteil des Apollo-Raumschiffs explodierte – 320.000 Kilometer weit von der Erde entfernt. Trotz dieses Unglücks war die Apollo 13 Mission dennoch ein Erfolg, da es sich um die erste Rettungsaktion von Astronauten dieser Art handelte und die drei amerikanischen Raumfahrer wieder lebend zur Erde zurückkamen. »Auf einer Auktion in den USA kann das zwischen 8.000 und 10.000 Euro bringen. Es ist deshalb auch ein besonderes Stück, weil es auf Apollo 13 geflogen ist und die Astronauten hätten vier, fünf, sechs Tode sterben können. Deshalb war es etwas Besonderes, dass von der Mission überhaupt etwas zurückgekommen ist, nicht nur die Astronauten«, so Daum.

Moderator Horst Lichter zeigt den Pineapple-Grapefruit-Drink der an Bord des Apollo 13 Raumschiffs »Odyssey« im April 1970 um den Mond geflogen ist. (Bildquelle: ZDF 2021)

»Auf der ISS für den Bund der Ehe«
Und selbst Daums Eheringe waren im All. »Seit dem Gemini-Programm in den 1960er-Jahren konnten Astronauten persönliche Sachen mit an Bord nehmen. Ein guter Freund ist auf einer 6-Monats-Mission zur Internationalen Raumstation ISS geflogen und hat unsere Ringe mitge-nommen. Sie waren insgesamt 338 Tage, fünf Stunden, 55 Minuten und 35 Sekunden im All«, berichtet er. »5323-mal haben sie dabei die Erde umrundet«, wie er auf eine Frage Lichters antwortete.

»Ulf Merbold`s Sojus Kapsel«
Am Ende sitzen Daum und der ZDF-Moderator in dem Sojus-Raumschiff, mit dem der deutsche Astronaut Ulf Merbold 1994 von der russischen Raumstation Mir zur Erde zurückkehrte. Die Kapsel zählt neben der sowjetischen Raumfähre Buran und dem Bereich »Der Mond« mit einem original-getreuen Nachbau der Apollo 11 Mondfähre, wo die Eingangssequenz der Sendung gedreht wurde, zu den Hauptattraktionen der Ausstellung »Apollo and Beyond«. Lichter ist sichtlich fasziniert von so viel Sammelleidenschaft. »Ach nee, was man alles sammeln kann«, resümiert er zum Schluss.

»Aussagen«
Geschenkt, dass die Sojus TM-19 Kapsel und das sowjetische Spaceshuttle »Buran«, anders als von Lichter behauptet, tatsächlich dem Museum gehören und somit nicht zu Daums eigener Sammlung zählen.

Die Show »Bares für Rares – Sammlerstücke« wurde sonntagsnachmittags im ZDF ausgestrahlt. Es gab insgesamt vier Folgen und in der ersten Sendung am 14. November 2021 wurde der Beitrag über Gerhard Daum ausgestrahlt.

Interview mit Moonwalker Charlie Duke im Technik Museum Speyer

Moonwalker Charlie Duke besucht am 15. Oktober 2021 ein weiteres Mal die Raumfahrtausstellung »Apollo and Beyond« im Technik Museum Speyer.

NASA-Astronaut Charlie Duke war Pilot der Mondfähre von Apollo 16 und der 10. von 12 Menschen die bis heute den Mond betreten haben. Die fünfte Mondlandung fand im April 1972 zum Descartes Hochland statt. Charlie Duke war damals 36 Jahre und ist bis heute der jüngste Mensch, der den Mond betrat. Charlie Duke und sein Kommandant John Young waren knapp drei Tage auf der Mondoberfläche und davon 20 Stunden und 14 Minuten außerhalb der Mondfähre »Orion«. Bei drei Exkursionen wurde mit dem Lunar Rover eine Strecke von 26,7 Kilometern zurückgelegt und 94,3 Kilogramm an Mondgestein und Mondproben von John Young und Charlie Duke eingesammelt.

Astronaut Charlie Duke, mit dem der Autor seit 30 Jahren befreundet ist, hat eine enge Verbindung zu den Technik Museen Sinsheim und Speyer. Im Oktober 2008 eröffnete er als Ehrengast, zusammen mit Museumspräsident Hermann Layher und Ausstellungsleiter Gerhard Daum, Europas größte Ausstellung zur bemannten Raumfahrt »Apollo and Beyond«. Seitdem war er schon mehrmals in unseren Museen, hielt Vorträge, gab Fernsehinterviews oder brachte Ausstellungsstücke mit.

Im Oktober 2021 besuchte Charlie Duke wieder das Technik Museum Speyer. Anlass war ein längeres Interview bezüglich seiner Rolle als Apollo 11 Capcom für eine große Fernsehreportage. Im Ausstellungsbereich »Der Mond«, einer nachgebildeten Mondlandschaft, nahm er im Lunar Rover Platz und gab uns ein exklusives Interview zur Ausstellung »Apollo and Beyond«.

Autor: Gerhard Daum

Ausstellung »SpaceTech 2021« auf der Herbstmesse Graz

Ausstellung für Wirtschaft und Industrie, Studenten und Schüler sowie allgemeines Publikum vom 30. September – 4. Oktober 2021 während der Herbstmesse in Graz, Österreich

Die Messe Graz, das Wirtschaftsforum der Führungskräfte Steiermark und die Europäische Weltraumagentur ESA luden zur Ausstellung »SpaceTech 2021« und zu einem Wissenstransfer über den Nutzen der Weltraumwissenschaften für Wirtschaft und Industrie ein. Die Veranstaltung wendete sich sowohl an bestehende und zukünftige Entwickler, wie auch Anwender von Raumfahrttechnologien, sowie an Wissenschaftler und an Meinungsbildner. Die Ausstellung »SpaceTech 2021« im Erdgeschoss der Stadthalle wurde von vielen Tausend Menschen an den fünf Messetagen besucht.

Die Sonderausstellung »SpaceTech 2021« auf 1.200 m² Ausstellungsfläche auf der Grazer Herbstmesse 2021 war dem spannenden Thema Raumfahrt gewidmet und präsentierte nicht nur die eindrucksvollen Missionen zu anderen Himmelskörpern, sondern auch den Nutzen der Weltraumtechnologien für die Menschen.
Am 29. September 2021 fand zum Auftakt eine Pressetermin in der Ausstellung, das Start Side-Event »Weltraum trifft Wirtschaft« sowie ein Netzwerkeventstatt. Am 30. September und 1. Oktober 2021 konnten Schulklassen die Ausstellung kostenlos besuchen und sich bei mehreren Führungen über das Thema Raumfahrt informieren. Außerdem hatten Abiturienten, Studierende sowie Interessenten für Berufsorientierung die Möglichkeit sich über ESA-Ausbildungsprogramme und Karrieremöglichkeiten im Weltraum zu informieren.

Die Exponate, die von Space Consult bereitgestellt wurden, zeigten einen kleinen Ausschnitt aus Europas größter Raumfahrtausstellung »Apollo and Beyond«, die seit 2008 im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Die originalgetreuen Nachbildungen der Raumanzüge von Juri Gagarin, der als erster Mensch am 12. April 1961 mit Wostok 1 in den Weltraum geflogen ist sowie von John Glenn, der am 20. Februar 1962 mit Mercury 6 als erster US-Amerikaner die Erde umrundet hat. Ein weiteres Exponat war die originalgetreue Nachbildung des Raumanzuges von Neil Armstrong, Kommandant von Apollo 11 und erster Mensch, der am 21. Juli 1969 den Mond betreten hat. Weitere Exponate waren zwei Stücke des Hitzeschutzschildes der Kommandokapsel von Apollo 8 mit den Astronauten Borman, Lovell und Anders, die erste bemannte Mission die an Weihnachten 1968 den Mond 10 mal umrundet hat sowie ein Pineapple-Grapefruit Drink der an Bord der Apollo 13 Kommandokapsel »Odyssey« geflogen ist. Dieser Drink gehörte zur Verpflegung von Fred Haise, dem Piloten der Apollo 13 Mondfähre »Aquarius«.

NASA Astronauten für ARTEMIS Programm

Die NASA hat eine Gruppe von Astronauten ausgewählt, die sich auf den ersten Mondflug seit mehr als 50 Jahren vorbereiten werden

Das Artemis-Programm wurde im März 2019 von US-Präsident Donald Trump initiiert und ist ein Projekt der NASA zur Rückkehr zum Mond nach mehr als 50 Jahren. Mit internationalen Partnern ist das Ziel des Programms, im Jahr 2024 wieder Astronauten auf dem Mond zu landen, darunter die erste Frau. Mit Apollo 17 wurde im Dezember 1972 die letzte Apollo Mondlandung durchgeführt. Zwischen Juli 1969 und Dezember 1972 betraten 12 Menschen den Mond.

Auf Anweisung des Weißen Hauses arbeitet die NASA daran, bis 2024 wieder Menschen auf die Mondoberfläche zu schicken. Das Artemis-Programm der Raumfahrtbehörde, benannt nach der Zwillingsschwester von Apollo, soll 2021 mit der Entsendung von Robotermissionen beginnen. Die unbemannte Mission Artemis I, vorgesehen für November 2021, und der bemannten Mission Artemis II, die im Jahr 2023 geplant ist, soll das Orion-Raumschiff erprobt werden. Beide Flüge sollen mit der neuen SLS-Rakete starten und den Mond umrunden. In diesem Zeitraum sollen die beiden ersten Module des sogenannten »Gateways« in eine Mondumlaufbahn gebracht werden. Mit weiteren Flügen sollen dann die beiden Mondfähren in einen Mondorbit gebracht werden. Mit Artemis III sollen erstmals seit Dezember 1972 wieder Astronauten auf dem Mond landen.

Danach sollen jährliche Expeditionen zur Mondoberfläche durchgeführt werden. Während der Fertigstellung des »Gateways« will die NASA bis 2028 eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond schaffen. Das Programm sieht eine dauerhafte Rückkehr zur Mondoberfläche im Sinne von jederzeit möglichen Besuchen vor. In Planung sind Wohnmodule auf der Mondoberfläche, die als Basis für längere Expeditionen dienen sollen.

Das angekündigte »Artemis-Team« der NASA umfasst 18 Männer und Frauen, die den Weg für die nächsten bemannten Missionen zur Umkreisung und Landung auf dem Mond seit dem Ende des Apollo-Programms im Dezember 1972 ebnen werden. Zum Kader gehören die erste Frau und der nächste Mann, die den Mond betreten werden.

»Es ist wirklich erstaunlich zu denken, dass der nächste Mann und die erste Frau auf dem Mond unter den Namen sind, die wir gerade vorgelesen haben«, sagte Vizepräsident Mike Pence bei einem Treffen des National Space Council im Kennedy Space Center der NASA in Florida im Dezember 2020.

Die 18 Mitglieder des Artemis-Teams der NASA, je neun NASA Astronautinnen und Astronauten, wurden aus den 47 Astronauten ausgewählt, die derzeit im aktiven Astronautenkorps aktiv sind. Die Hälfte des Artemis-Teams ist bereits ins All geflogen – zwei der Mitglieder befinden sich derzeit an Bord der Internationalen Raumstation. Das Team besteht aus Mitgliedern von fünf Astronautenklassen, die zwischen 1996 und 2017 von der NASA ausgewählt wurden.
Diese sind: Joe Acaba, Kayla Barron, Raja Chari, Matthew Dominick, Victor Glover, Woody Hoburg, Jonny Kim, Christina Koch, Kjell Lindgren, Nicole Mann, Anne McClain, Jessica Meir, Jasmin Moghbeli, Kate Rubins, Frank Rubio, Scott Tingle, Jessica Watkins und Stephanie Wilson.
Die NASA rechnet mit der Aufnahme weiterer Mitglieder in das Artemis-Team, einschließlich der Mitglieder der nächsten Astronauten-Klasse, die Ende 2021 ausgewählt werden soll. Internationale Astronauten aus den Partnernationen der NASA sollen ebenfalls für Artemis-Missionen eingesetzt werden.

Die NASA geht davon aus, dass die Mitglieder der Artemis-II-Besatzung bereits 2021 ausgewählt werden und die Besatzung für Artemis III, die nächste Landung auf dem Mond, frühestens 2022. Beide Missionen würden mit vier Astronauten starten, wobei zwei Astronauten bei Artemis III die nächsten Astronauten werden, die den Mond betreten.

Das letzte Mal, dass die NASA Astronauten in Vorbereitung auf zukünftige Missionen zum Mond auswählte, war im April 1967. In einem kleinen Konferenzraum im Manned Spacecraft Center (heute Johnson Space Center) in Houston erklärte der Direktor für Flugbesatzungen, Deke Slayton, den 20 anwesenden Männern, dass »die Jungs, die die ersten Mondmissionen fliegen werden, die Jungs in diesem Raum sind«.

Die Mitglieder des Artemis-Teams der NASA werden zunächst mit den kommerziellen Partnern der Behörde zusammenarbeiten, die die Landesysteme konstruieren und entwickeln, die Astronauten auf die Oberfläche des Mondes bringen werden. Die Teammitglieder werden auch dabei helfen, die Trainingsprogramme zu definieren und zu entwickeln, um sich auf Missionen zur Umkreisung des Mondes und zur Landung auf dem Mond vorzubereiten.

Alle Astronauten des Artemis-Teams haben die Chance einer Mission zugeteilt zu werden. Dem Team anzugehören ist jedoch keine Garantie dafür, dass sie letztendlich für einen Flug zum Mond ausgewählt werden. Einige der Teammitglieder werden in den Haupt- und Backup-Crews sein und möglicherweise auf dem Mond spazieren gehen, während andere in der Mondumlaufbahn an Bord der Gateway-Plattform der NASA arbeiten oder das Artemis-Programm auf andere Weise unterstützen werden.

ESA-Astronaut Matthias Maurer fliegt im Herbst 2021 zur ISS

Mission »Cosmic Kiss« – eine „Liebeserklärung“ an die Raumfahrt

Im Herbst diesen Jahres soll Matthias Maurer der nächste deutsche ESA-Astronaut zur Internationalen Raumstation ISS starten. Matthias Maurer wird der zweite ESA- und erste deutsche Astronaut sein, der an Bord eines SpaceX-Raumschiffs des kommerziellen NASA Crew-Programms zur ISS fliegt. Weitere Besatzungsmitglieder der SpaceX-Crew-3 sind neben Maurer die NASA-Astronauten Raja Chari und Thomas Marshburn.

Drei Jahre nach der erfolgreichen Mission »horizons« von Alexander Gerst – soll der nächste deutsche ESA-Astronaut zur Internationalen Raumstation aufbrechen wird. Seine Mission »Cosmic Kiss« ist nach seinen eigenen Worten eine ‚Liebeserklärung‘ an den Kosmos und wird dazu beitragen, viele Menschen auf der Welt für Raumfahrt zu begeistern. Seine Reise wird aus mehreren Gründen besonders sein. Zum einen hat er sich unter den außergewöhnlichen Bedingungen der Corona-Pandemie auf seine Mission vorbereiten müssen. Zum anderen wird er als erster Deutscher mit dem Raumschiff eines privaten US-Anbieters zur ISS fliegen. Deutschland ist innerhalb der ESA der größte Beitragszahler, aber auch der größte Profiteur der wissenschaftlichen Nutzung der Raumstation. In sehr kurzer Zeit ist es gelungen die ESA-Mission von Matthias Maurer mit rund 35 deutschen Experimenten zu unterstützen. Experimente, die dem wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt auch auf der Erde dienen sollen.

»Cosmic Kiss« – eine Mission der internationalen Zusammenarbeit

Geboren als politisches Konstrukt ist die ISS heute ein „Megalabor“ in 400 Kilometern Höhe über unserem Heimatplaneten. Dort können Experimente gemacht werden, die in keinem Labor der Welt möglich sind. „Wenn ich zur ISS fliege, werden wir auf 21 Jahre erfolgreiche Kooperation auf der Raumstation zurückblicken. Eine solche Kooperation ist nur möglich, wenn alle Länder dieser Welt gemeinsam eine Vision haben und gemeinsam und friedlich für diese Vision eintreten und zusammenarbeiten. Dann können wir als Menschheit sehr viel erreichen: Wir können im Weltraum forschen, wir können auch tiefer in den Weltraum fliegen, auf dem Mond landen, ihn erkunden und dann auch Missionen zum Mars vorbereiten. Das verlangt enorme Mengen Ressourcen und umfassendes Wissen. Nur als Menschheit insgesamt können wir diese Leistung vollbringen“, sagt Matthias Maurer über die Bedeutung der ISS.

Ein halbes Jahr lang soll der gebürtige Saarländer und promovierte Werkstoffwissenschaftler auf der Internationalen Raumstation leben und arbeiten. Für seine erste ISS-Mission hat er den Namen »Cosmic Kiss« ausgewählt: Zum einen Ausdruck der besonderen Bedeutung der Raumstation als Bindeglied zwischen den Bewohnern der Erde und dem Weltall, zum anderen stehe »Cosmic Kiss« auch für den Wert der partnerschaftlichen Erkundung des Weltraums mit Blick auf fernere Ziele wie Mond und Mars und gleichzeitig auch für einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit unserem Heimatplaneten Erde selbst. Bei der Entwicklung des Missions-Logos hat die Himmelscheibe von Nebra Maurer inspiriert – die älteste bekannte Illustration des Nachthimmels. Das Mission-Patch umfasst verschiedene kosmische Elemente wie die Erde, den Mond, die Sterngruppe der Plejaden und den Mars – im Zentrum steht aber die ISS, die über einen menschlichen Herzschlag mit Erde und Mond verbunden ist.

»Cosmic Kiss« – keine Mission wie jede andere

Matthias Maurer trainiert gerade in den USA: „Ich freue mich ganz besonders auf diese Reise, auch weil ich an Bord eines neuen Raumschiffes bin. Die moderne Technologie wird im Vergleich zu einem Start mit der Sojus-Rakete auf jeden Fall eine enorme Arbeitserleichterung für uns Astronauten sein“, sagt er über seinen „neuen“ Weg zur ISS. Auch hier kommen ein spezielles Training und neue Anforderungen auf den Astronauten zu.

Trotz einiger Unterschiede wird auch manches ähnlich wie bei »blue dot« und »horizons« ablaufen, den Vorgänger-Missionen seines deutschen ESA-Kollegen Alexander Gerst. Einige Experimente sollen zum Beispiel fortgesetzt werden. Viele Experimentreihen laufen über Jahre, da hierbei die Wiederholung und die Statistik von erheblicher Bedeutung sind. Allen voran die Materialproben mit dem Hightech-Schmelzofen EML (Elektromagnetischer Levitator) oder die Forschung zu Granulaten. Ein Staubexperiment soll den Entstehungsprozess von Planeten im Universum untersuchen. Andere Experimente gehen dem Geheimnis von kalten Atomen im Weltraum auf den Grund. Auch biologische und humanphysiologische Experimente stehen auf dem Missionsplan von Matthias Maurer. So wird zum Beispiel der innere Rhythmus des Menschen durch Bestimmung seiner Körperkerntemperatur über einen Mini-Doppelsensor untersucht oder ein Bio-Drucker getestet, der Wunden mit Bio-Tinte wieder verschließen soll. Erfolgreiche Technologieexperimente wie der mit Künstlicher Intelligenz ausgestattete CIMON-2 assistieren Matthias Maurer während seiner Mission und zeigen neue Möglichkeiten der Mensch-Maschine Interaktion.

»Cosmic Kiss« – eine Mission für den Nachwuchs

Große Bedeutung wird auch der Nachwuchsförderung eingeräumt. Bei der Auswahl der Experimente war es wichtig, die zukünftigen Generationen an Wissenschaftlern und Ingenieuren für die Raumfahrt zu begeistern. Dabei spielen vor allem Themen wie Nachhaltigkeit und Verletzlichkeit unseres Heimatplaneten eine bedeutende Rolle. So stehen zum Beispiel Experimente zur nachhaltigeren Ernährung oder zu Pflanzensamen im Weltraum auf dem Flugplan von Matthias Maurer. Auch der „Beschützer der Erde“-Wettbewerb des DLR Raumfahrtmanagements soll fortgesetzt werden. Schulklassen wählen dabei eine der vier Klimazonen, erforschen diese mit Erdbeobachtungsdaten und entwickeln dann ein Konzept zum Schutz des Klimas. Als Botschafter des Wettbewerbs sendet Matthias Maurer Videobotschaften an die Schulklassen mit Hintergrundinformationen zu den Klimazonen und dem Klimawandel. Die besten Projekte sollen im Juni 2022 prämiert werden.

Für alle Experimente, die im europäischen Columbus-Labor auf der Internationalen Raumstation ablaufen, ist das Columbus-Kontrollzentrum (Col-CC) im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum (German Space Operation Center GSOC) beim DLR in Oberpfaffenhofen zuständig. Im GSOC arbeiten DLR und ESA eng zusammen und stehen in ständigem Kontakt mit den anderen Kontrollzentren auf der Welt und den Astronauten auf der ISS. Lange vor der Mission beginnt hier die Planung und Einbindung neuer Experimente.

SpaceX startet erste bemannte operationelle Mission zur ISS

Diese Mission markiert damit den Start des ersten »operationellen« kommerziellen bemannten Orbitalflugs von den USA aus

Das SpaceX Crew Dragon Raumschiff »Resilience« startete am 15. November 2020 mit den Astronauten Missionskommandant Michael Hopkins, Pilot Victor Glover sowie die Missionsspezialisten Shannon Walker und Soichi Noguchi an Bord mit einer SpaceX Rakete zur Internationalen Raumstation.
Die vier Astronauten – eine Rekordzahl für eine Raumkapsel – hoben mit einer Falcon 9 Trägerrakete von Startrampe 39A des Kennedy Space Center in Florida ab. Nach einem 12-minütigen Aufstieg in die Erdumlaufbahn, einschließlich der Landung der ersten Stufe der Falcon 9 auf einem ozeanbasierten Drohnenschiff für ihre zukünftige Wiederverwendung, begann für das Crew Dragon Raumschiff und die Besatzung ein 27-stündiges Rendezvous mit der Internationalen Raumstation.
»Das war ein Wahnsinnsstart! Es gab eine Menge Lächeln«, sagte Hopkins nach dem Start. »Resilience ist im Orbit«.

Der Start der Crew-1 signalisierte sowohl den Beginn einer neuen Ära der kommerziellen bemannten Raumfahrt als auch die Wiederaufnahme regelmäßiger bemannter Flüge aus den USA seit dem Ende des Space-Shuttle-Programms im Juli 2011.
»Dies ist der Höhepunkt jahrelanger Arbeit und Anstrengung von vielen Menschen und einer Menge Zeit«, sagte Benji Reed, Senior Direktor des Astronautischen Raumfahrtprogramms bei SpaceX. »Wir haben etwas gebaut, das ich als eine der sichersten Trägerraketen und Raumfahrzeuge überhaupt bezeichnen würde. Es ist eine Ehre, ein Teil davon zu sein«.

Die SpaceX Crew-1-Mission folgt auf den ersten bemannten Flug des SpaceX Dragon Raumschiffs Demo-2, einen zweimonatigen Testflug mit zwei NASA Astronauten, der vom 30. Mai bis 1. August 2020 erfolgreich durchgeführt wurde.
»Diese Mission war eher vom Typ Entwicklung und Demonstration«, sagte Hopkins in Bezug auf die Demo-2 Mission, die von den NASA-Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley geflogen wurde. »Wir sind wirklich mehr von der operativen Seite. Wir werden die Dragon auf Herz und Nieren prüfen, was bedeutet, dass wir herausfinden wie vier Personen an Bord des Raumschiffs leben und arbeiten werden«.

»Meine persönliche Herausforderung war, dass wir uns zu viert überlegt haben, wie wir unser Essen einpacken«, sagte Glover auf einer Pressekonferenz vor dem Start. »Und so haben wir unser Essen tatsächlich neu angeordnet, um sicherzustellen, dass es leicht zugänglich ist und auch Sinn macht, wenn man bedenkt, dass wir zu viert sind«.
»Ich würde noch hinzufügen, dass es nicht nur darum geht, das Essen zu verpacken, sondern auch darum, wie man mit den Dingen im Inneren der Kapsel umgeht«, sagte Walker, »und wie man das effizient macht, während du versuchst, andere Dinge zu erledigen«.
»Wir werden noch vier Monate länger dort oben sein als Bob und Doug, und deshalb werden wir sehr genau beobachten, wie das Raumschiff während dieser Zeit mit der menschenfeindlichen Weltraumumgebung umgeht«, sagte Hopkins in einem Interview vor dem Flug.

Das Dragon Raumschiff dockte am 16. November 2020 autonom an den nach vorne gerichteten Dockingport des Harmony-Moduls der ISS an.
Auf der Raumstation wurde die Crew-1 Teil der Expedition 64, zusammen mit der NASA-Astronautin Kate Rubins und den Roscosmos-Kosmonauten Sergej Ryshikow und Sergej Kud-Swertschkow, die Mitte Oktober an Bord des russischen Sojus MS-17 Raumschiffs zur ISS geflogen sind.
Es ist das erste Mal sein, dass die Raumstation in den mehr als 20 Jahren ihres ununterbrochenen Besatzungsbetriebs eine siebenköpfige Expeditionsmannschaft beherbergt.
Hopkins, Glover, Walker und Noguchi werden im April 2021 zur Expedition 65 wechseln, nachdem Sojus MS-18 Raumschiff mit den drei russischen Besatzungsmitgliedern Oleg Nowizki, Pjotr Dubrow und Sergej Korsakow angekommen ist und Rubins, Ryshikow und Kud- Swertschkow zur Erde zurückkehren.
Mit einer geplanten Aufenthaltsdauer von sechs Monaten wird die SpaceX Crew-1 den Rekord für die längste bemannte US-Raumfahrtmission brechen und damit den 84-tägigen Flug von Skylab 4 im Jahr 1974 übertreffen.

Drei erfahrene Astronauten sowie ein Neuling gehören der SpaceX Crew an. Für Glover ist SpaceX Crew-1 der erste Raumflug, für Hopkins und Walker der zweite und für Noguchi der dritte Flug. Walker und Noguchi lebten bereits 2010 an Bord der ISS und verbrachten 163 beziehungsweise 177 Tage. Noguchi flog in 2006 an Bord der Space Shuttle Mission STS-114 seine erste Mission. Hopkins verbrachte 166 Tage in 2014 auf der Internationalen Raumsstation.
Glover ist das 127. Mitglied einer Expedition zur ISS und ist die 242. Person, die an Bord des Raumfahrtkomplexes kommt. Nach dem Andocken ist »Resilience« das 100. Raumschiff mit Besatzung, das an der Internationalen Raumstation ankam.

Etwa sechs Monate nach dem Start soll SpaceX Crew-1 im Mai 2021 zur Erde zurückkehren.

SpaceX startet erste bemannte Mission mit zwei Astronauten

In einem Anblick, der fast ein Jahrzehnt lang fehlte, startete eine Rakete mit NASA-Astronauten an Bord von den USA und leitete damit eine neue Ära der amerikanischen bemannten Raumfahrt ein

Die Astronauten Bob Behnken und Doug Hurley hoben am 30. Mai 2020 mit einem SpaceX Crew Dragon-Raumschiff zu einem Testflug (Demo-2) zur Internationalen Raumstation ab. Die beiden Besatzungsitglieder sind die ersten NASA-Astronauten, die seit der Einstellung des Space-Shuttle-Programms der NASA im Juli 2011 von amerikanischem Boden aus in die Erdumlaufbahn starteten.
Mit einer SpaceX Falcon 9 Rakete starteten Behnken und Hurley von Startrampe 39A im Kennedy Space Center der NASA in Florida. Von dieser Startrampe starteten beispielsweise die Astronauten von Apollo 11 zur ersten Mondlandung und die erste und letzte Space-Shuttle-Besatzung, neben mehr als 100 anderen bemannten Missionen.

Etwa 9 Minuten nach dem Verlassen der Startrampe trat die Crew Dragon in eine Erdumlaufbahn ein, während die erste Stufe der Falcon 9 Trägerrakete eine Landung auf einem im Atlantischen Ozean befindlichen Drohnenschiff zur Bergung und späteren Wiederverwendung ansteuerte.
Die Dragon trennte sich 12 Minuten nach dem Start von der zweiten Stufe der Falcon 9 und die 19-stündige Reise der Astronauten zur Internationalen Raumstation begann. Nach einer Reihe von manuellen Steuerungstests dockte die Crew Dragon am 31. Mai 2020 autonom an die ISS an.
»Bob, Doug, im Namen des gesamten Startteams, vielen Dank für den heutigen Flug mit der Falcon 9. Wir hoffen, Sie haben den Flug genossen und wünschen Ihnen eine großartige Mission«, funkte Bala Ramamurthy, SpaceX-Chefingenieur für den Start, an die Besatzung der Demo-2 Mission, nachdem sie sicher im Orbit angekommen war.
»Herzlichen Glückwunsch an Sie und das F9-Team für den ersten bemannten Flug der Falcon 9. Es war unglaublich. Ich schätze all die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und danke für den großartigen Flug ins All«, sagte Hurley.

Obwohl es in mancher Hinsicht dem Dragon-Raumschiff der ersten Generation ähnelt, das SpaceX in 20 unbemannten Missionen zur Versorgung der Station gestartet hat, wurde die neue Crew Dragon von Anfang an als Raumschiff des 21. Jahrhunderts konzipiert und verwendet 3D-gedruckte Komponenten und Touchscreens für die meisten seiner Flugsteuerungen.
»Das Raumschiff fliegt vom Standpunkt des manuellen Fliegens mit dem Touchscreen sehr gut«, sagte Hurley. »Man kann das Raumschiff so steuern, dass die Ansichten der Kameras tatsächlich auf demselben Display angezeigt werden, so dass man zum Beispiel das Andockziel sieht, wenn man nahe an der Raumstation manövriert, und zwar genau an der Stelle, an der man das Raumschiff fliegen will. Der Unterschied ist, dass man bei der Eingabe mit einem Touchscreen sehr bewusst vorgehen muss, im Vergleich zu dem, was man mit dem Steuerknüppel eines Flugzeugs machen würde«, erklärt Hurley, »es ist also eine etwas andere Art, es zu tun, aber das Design hat sich im Allgemeinen sehr gut bewährt«.
Das Dragon Raumschiff dockte am 31. Mai 2020 selbstständig an den nach vorne gerichteten Dockingport des Harmony-Moduls der ISS an.

Vor dieser Mission führte SpaceX im März 2019 eine erfolgreiche unbemannte Demonstrationsmission (Demo-1) zur ISS durch. Das Unternehmen hat außerdem zwei Abbruchtests durchgeführt: einen Pad-Abort-Test im Mai 2015 und einen Inflight-Abort-Test im Januar 2020.
Die knapp 9 Jahre zwischen der Landung von STS-135, dem letzten Space Shuttle Flug, und dem Start der SpaceX Demo-2 Mission war die längste Zeitspanne, in der die USA seit Beginn des Raumfahrtprogramms nicht in der Lage waren Astronauten zu starten. Während dieser Zeit waren die NASA-Astronauten ausschließlich auf die russischen Sojus Raumschiffe angewiesen, um zur und von der Internationalen Raumstation zu fliegen.

Robert Behnken und Douglas Hurley sind zwei sehr erfahrene NASA-Astronauten.
Behnken war von 2012 bis 2015 Chef des Astronautenkorps der NASA. Zuvor flog er als Missionsspezialist auf zwei Space Shuttle Missionen zur Internationalen Raumstation, STS-123 im Jahr 2008 und STS-130 im Jahr 2010, und verbrachte dabei 29 Tage und 12 Stunden im Weltraum und führte sechs Außenbordeinsätze mit einer Dauer von 37 Stunden und 33 Minuten durch.
Hurley ist zwei Space Shuttle Missionen geflogen. Die Mission STS-127 im Jahr 2009 und der letzte Flug des Programms, STS-135 im Jahr 2011 und verbrachte insgesamt 28 Tage und 11 Stunden im Weltraum.

Behnken und Hurley wurden nach der Ankunft auf der ISS Teil der Besatzung der Expedition 63 an Bord der ISS unter der Leitung des Kommandanten Chris Cassidy an. Nach etwa zwei bis drei Monaten sollen Hurley und Behnken im August oder September 2020 zur Erde zurückkehren.