Space Technology 2015

Technologie Symposium und Ausstellung für Wirtschaft und Industrie sowie Studenten und Schüler vom 29. April – 4. Mai 2015 während der Frühjahrsmesse in Graz, Österreich

Das Wissenschaftsressort des Landes Steiermark, der ACstyria, die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer und die Europäische Weltraumagentur ESA luden gemeinsam zur Ausstellung “Faszination Raumfahrt” und zu einem Wissenstransfer über den Nutzen der Weltraumwissenschaften für Wirtschaft und Industrie ein. Die Veranstaltung wendete sich sowohl an bestehende und zukünftige Entwickler, wie auch Anwender von Raumfahrttechnologien, sowie an Wissenschaftler und an Meinungsbildner. Das ganze Programm bot hochkarätige Vorträge und spannende Podiumsdiskussionen. Die Ausstellung „Faszination Raumfahrt“ im Erdgeschoss der Messehalle 1 wurde von mehr als 40.000 Menschen an den fünf Messetagen besucht.

Die Sonderausstellung auf 1.500 m² Ausstellungsfläche auf der Grazer Frühjahrsmesse 2015 war dem spannenden Thema Raumfahrt gewidmet und präsentierte nicht nur die eindrucksvollen Missionen zu anderen Himmelskörpern, sondern auch den Nutzen der Weltraumtechnologien für die Menschen.
Am 30. April 2015 fand zum Auftakt ein ESA Technology Transfer Tag für Entwickler und Anwender von Weltraumtechnologien sowie ein Space Symposium statt. Am 4. Mai 2015 konnten Schulklassen die Ausstellung kostenlos besuchen und sich bei mehreren Führungen über das Thema Raumfahrt informieren. Außerdem hatten Abiturienten, Studierende sowie Interessenten für Berufsorientierung die Möglichkeit sich über ESA Ausbildungsprogramme und Karrieremöglichkeiten im Weltraum zu informieren.

Die Exponate, die von Space Consult bereitgestellt wurden, zeigten einen kleinen Ausschnitt aus Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die seit 2008 im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Die originalgetreue Nachbildung des Raumanzuges von Neil Armstrong, Kommandant von Apollo 11 und erster Mensch, der am 21. Juli 1969 den Mond betreten hat. Ein weiteres Exponat war die originalgetreue Nachbildung des Raumanzuges von Eugene Cernan, Kommandant von Apollo 17 und der den Mond am 13. Dezember 1972 letzter Mensch verlassen hat. Außerdem die originalgetreue Nachbildung des Lunar Roving Vehicle (LRV), dass bei den erweiterten wissenschaftlichen Missionen von Apollo 15, 16 und 17, von Juli 1971 bis Dezember 1972, zum Einsatz kam.

Sommerferien-Kinderprogramm 2014 – Wissen ist cool

Raumfahrtausstellung vom 23. August – 5. September 2014 in der Centralstation Darmstadt

„Wissen ist cool“ – unter diesem Motto hatte die Stadt Darmstadt in diesem Jahr wieder alle Kinder und Jugendlichen eingeladen, sich in Ausstellungen, Workshops, bei Führungen oder Forscherwerkstätten mit Naturwissenschaft und Technik spielerisch zu beschäftigen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH veranstaltete nun zum dritten Mal in Folge mit vielen Partnern vom 23. August – 6. September 2014 einen spannenden Wissenschaftsspielplatz rund um die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in der ganzen City.

Interessante und spannende Eindrücke vom Leben und Arbeiten im Weltall und den Missionen, die auch von Darmstadt aus gesteuert werden, konnten Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene in der Hauptausstellung in der Centralstation gewinnen. Zwei Wochen lang zeigte die Raumfahrtausstellung jede Menge Wissenswertes. An den Ausstellungstagen gab es täglich einstündige Führungen für Kinder und Jugendliche, die das Leben an Bord der Raumschiffe und der Internationalen Raumstation lebendig machten.

Die Ausstellung, bereitgestellt von Space Consult, zeigte einen kleinen Ausschnitt von Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Die Schwerpunkte der Ausstellung waren die Anfänge der bemannten Raumfahrt mit den Wostok- und Mercury-Missionen sowie den späteren Sojus- und Space Shuttle-Missionen. Ein weiterer Schwerpunkt waren die Apollo-Mondlandungen sowie die Internationale Raumstation ISS und das europäische Forschungslabor Columbus. Gezeigt wurden Exponate von den Anfängen der bemannten Raumfahrt vor mehr als 50 Jahren bis zur Internationalen Raumstation.

Zu sehen waren von den Anfängen der bemannten Raumfahrt Nachbildungen der Raumanzüge von Juri Gagarin, der mit Wostok 1 als erster Mensch einmal die Erde umrundet hat, sowie von John Glenn, der mit Mercury 6 als erster Amerikaner drei Mal um die Erde geflogen ist. Im Apollo Bereich waren originalgetreue Repliken der Raumanzüge von Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat sowie von Gene Cernan, der im Dezember 1972, als letzter Mensch den Mond verlassen hat, zu sehen. Erstmals wurde auch eine Nachbildung des Lunar Rovers gezeigt, der bei den Apollo 15 – 17 Mondlandungen im Einsatz war. Von den Sojus Missionen war der original geflogene sowjetische Sokol Raumanzug mit Kasbek Sitz des russischen Kosmonauten Anatoli Solowjow, den er bei seiner ersten Mission, Sojus TM-5 im Juni 1988 getragen hat, ausgestellt. Im Bereich Space Shuttle wurde eine Nachbildung des Raumanzuges, der für Außenbordeinsätze zum Einsatz kommt, gezeigt. Im Bereich der ISS gab es ein Modell des Forschungslabors Columbus sowie der Ariane 5 Rakete zu sehen. Filme mit dem Mondastronauten Alan Bean, der Space Shuttle Mission STS-134 sowie über das Leben und Arbeiten der Expedition 24/25 auf der Internationalen Raumstation rundeten die Ausstellung ab.

Apollo 15 Astronaut Alfred M. Worden besucht Europas größte Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“ in Speyer

Vortrag am 14. September 2014 im Technik MUSEUM SPEYER

Al Worden wurde am 7. Februar 1932 in Jackson im Bundesstaat Michigan geboren. Er ist ausgebildeter Testpilot der US-Luftwaffe und NASA Astronaut. Als Pilot der Kom-mandokapsel (CMP) von Apollo 15 umkreiste Al Worden den Mond als seine Kollegen, Kommandant David Scott und Pilot der Mondfähre James Irwin, sich bei der vierten Mondlandung auf der Oberfläche des Erdtrabanten befanden. Worden war der erste Astronaut der einen Außenbordeinsatz im tiefen Weltraum, mehr als 300.000 Kilometer von der Erde entfernt, durchführte. Er verbrachte 12 Tage, 7 Stunden, 11 Minuten, 53 Sekunden im Weltraum und davon 6 Tage, 1 Stunde, 16 Minuten, 59 Sekunden im Mondorbit bei 74 Mondumkreisungen. Bei dieser Mondlandemission wurden unter an-derem Gesteinsproben mit zurück zur Erde gebracht. Einer dieser „Mondsteine“ und zwar ein 3,34 Milliarden Jahren alter Basalt, ist seit dem letzten Jahr in Speyer zu be-staunen. Der ausgestellte Mondstein, mit der Bezeichnung 15499,67, wurde am 1. Au-gust 1971 von den Astronauten Dave Scott und Jim Irwin, an der Station 4 der zweiten Apollo 15 Exkursion, von einem Basalt-Felsblock im Hadley-Apenninen Landegebiet, abgeschlagen und fand über 40 Jahre später seinen Weg nach Speyer.

Am Sonntag, 14. September 2014 besucht Al Worden Europas größte Raumfahrtaus-stellung „Apollo and Beyond“ im Technik MUSEUM SPEYER. Hautnah erlebt man den Astronauten bei einem exklusiven Vortrag (englisch) von 14.00 Uhr bis 15.00 Uhr im FORUM des Museums. Der Eintritt ist für Besucher des Technik MUSEUM SPEYER frei. Wer nur den Vortrag des Apollo 15 Astronauten besuchen möchte kann ein Ticket zu 10,00 € im Online-Shop unter www.technik-museum-shop.de oder direkt an der Kasse des Technik MUSEUM SPEYER erwerben. Teil des Vortrags ist auch eine Frage- und Antwortrunde. Hier können die Besucher ihre ganz persönliche Frage an den Apollo 15 Astronauten Al Worden stellen. Informationen zum Vortrag und Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“ gibt es unter www.technik-museum.de und www.spaceconsult.de.

“Space” ZDF-Fernsehgarten

ZDF-Fernsehgarten am 6. Juli 2014 mit dem Thema “Space” und den deutschen Astronauten Ulf Merbold und Alexander Gerst sowie hochkarätige Exponate aus Europas größter Raumfahrtausstellung “Apollo and Beyond”

Am 6. Juli 2014 fand ein ZDF-Fernsehgarten mit dem Thema “Space” statt. Moderatorin Andrea Kiewel hatte als Gast den deutschen Astronauten Ulf Merbold. Höhepunkt war eine Liveschaltung zu Alexander Gerst der sich seit dem 28. Mai 2014 an Bord der In-ternationalen Raumstation befindet. Space Consult und das Technik Museum Speyer stellten dafür erstklassige Raumfahrtexponate aus Europas größter Raumfahrtausstel-lung “Apollo and Beyond” zur Verfügung um der Unterhaltungsshow den passenden Rahmen zu verleihen.

Bereitgestellte Exponate waren die Raumanzüge von Neil Armstrong und Gene Cernan sowie das Lunar Roving Vehicle (Repliken). Der geflogene Sokol Raumanzug mit Kasbek Sitz von Kosmonaut Anatoli Solowjow der mit Sojus TM-5 im Juni 1988 zur Raumstation MIR geflogen ist. Je ein Modell der Sojus Rakete im Maßstab 1:20 sowie der Sojus Oberstufe im Maßstab 1:10. Ein 3,34 Milliarden Jahre alter Mondstein, ein Basalt der Apollo 15 Mission (4. Mondlandung). Ulf Merbold`s Sojus TM-19 Kapsel und seine geflogenen Sokol Handschuhe die er beim Start und der Landung getragen hat.

Sommerferien-Kinderprogramm 2013 – Wissen ist cool

Raumfahrtausstellung vom 3. – 17. August 2013 in der Centralstation Darmstadt

„Wissen ist cool“ – unter diesem Motto hatte die Stadt Darmstadt in diesem Jahr alle Kinder und Jugendlichen eingeladen, sich in Ausstellungen, Workshops, bei Führungen oder Forscherwerkstätten mit Naturwissenschaft und Technik spielerisch zu beschäftigen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH veranstaltete mit vielen Partnern vom 3. bis zum 17. August 2013 einen spannenden Wissenschaftsspielplatz rund um die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in der ganzen City.

Interessante und spannende Eindrücke vom Leben und Arbeiten im Weltall und den Missionen, die auch von Darmstadt aus gesteuert werden, konnten Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene in der Hauptausstellung in der Centralstation gewinnen. Zwei Wochen lang zeigte die Raumfahrtausstellung jede Menge Wissenswertes. An den Ausstellungstagen gab es täglich einstündige Führungen für Kinder und Jugendliche, die das Leben an Bord der Raumschiffe und der Internationalen Raumstation lebendig machten.

Die Ausstellung, bereitgestellt von Space Consult, zeigte einen kleinen Ausschnitt von Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Die Schwerpunkte der Ausstellung waren die Apollo-Mondlandungen, die Sojus Rakete und das Sojus Raumschiff sowie die Internationale Raumstation und das europäische Forschungslabor Columbus. Gezeigt wurden Exponate von den Anfängen der bemannten Raumfahrt vor mehr als 50 Jahren bis zur Internationalen Raumstation.

Zu sehen waren beispielsweise originalgetreue Repliken der Raumanzüge von Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat sowie von Gene Cernan, der im Dezember 1972, als letzter Mensch den Mond verlassen hat. Einen originalen Fliegeroverall von Apollo 16 Astronaut Charlie Duke sowie die original Fliegerjacke von Apollo 17 Kommandant Gene Cernan. Von der russischen Raumfahrt gab es zwei Modelle der Sojus Rakete und des Sojus Raumschiffs und ein original geflogener sowjetischer Sokol Raumanzug mit Kasbek Sitz des russischen Kosmonauten Anatoli Solowjow, den er bei seiner ersten Mission, Sojus TM-5 im Juni 1988 getragen hat. Im Bereich der ISS gab es einen geflogenen Fliegeroverall des amerikanischen Astronauten Doug Wheelock, ein Modell des Forschungslabors Columbus sowie Modelle des europäischen Transportraumschiffs ATV und der Ariane 5 Rakete zu sehen. Die Ausstellung zeigte außerdem noch eine große Auswahl an Raumfahrtnahrung aus den USA und Russland. Filme mit dem Mondastronauten Alan Bean, der Space Shuttle Mission STS-134 sowie über das Leben und Arbeiten der Expedition 24/25 auf der Internationalen Raumstation rundeten die Ausstellung ab.

Wissen ist cool

Wissen ist cool – Sommerferien-Kinderprogramm vom 3. – 17. August 2013

„Wissen ist cool“ – unter diesem Motto lädt Darmstadt alle Kinder und Jugendlichen ein, sich in Ausstellungen, Workshops, bei Führungen oder Forscherwerkstätten mit Natur-wissenschaft und Technik spielerisch zu beschäftigen. Die Wissenschaftsstadt Darm-stadt Marketing GmbH veranstaltet in Kooperation mit dem Darmstadt Citymarketing e. V. und der HEAG sowie vielen weiteren Partnern vom 3. bis zum 17. August 2013 einen spannenden Wissenschaftsspielplatz rund um die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in der ganzen City.
Darmstadt ist Wissenschaftsstadt und Sitz der europäischen Raumfahrtorganisationen ESA, ESOC und EUMETSAT. Da drängt es sich fast auf, im Sommerferienprogramm die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in den Vordergrund zu rücken, um Kinder und Jugendliche zu begeistern. Die zentrale Ausstellung in der Centralstation nimmt alle mit auf einen Flug des Apollo-Raumfahrtprojekts der USA zum Mond. Die Ausstellung, bereitgestellt von Space Consult, zeigt einen Ausschnitt von Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Sie bietet Exponate von den Anfängen der bemannten Raumfahrt vor mehr als 50 Jahren bis zur Internationalen Raumstation. Zu sehen sind originalgetreue Repliken der Raumanzüge von Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat sowie von Gene Cernan, der im Dezem-ber 1972, als letzter Mensch den Mond verlassen hat. Und ein original geflogener sowjetischer Sokol Raumanzug mit Kasbek Sitz des russischen Kosmonauten Anatoli Solowjow, den er bei seiner ersten Mission, Sojus TM-5 im Juni 1988 getragen hat. Ausgestellt sind auch amerikanische und russische Raumfahrtnahrung und ein Modell des Forschungslabors Columbus.
Die Ausstellung bietet jede Menge Eindrücke vom Leben und Arbeiten im Weltall und den Missionen, die auch von Darmstadt aus gesteuert werden – und das zwei Wochen lang täglich von 11 bis 18 Uhr (sonntags geschlossen).
Und so wird die Darmstädter Innenstadt in den Sommerferien für Daheimgebliebene einmal mehr zum großen Spielplatz mit Experimenten und Aktionen, mit Exkursionen und Ausstellungen. Inklusive einem Tag der offenen Tür auf dem August-Euler-Flugplatz zum Jubiläum „100 Jahre Luftfahrttechnik an der TU Darmstadt“.

Eröffnungsveranstaltung von „Wissen ist cool“
Samstag, 3.08., 13 Uhr (Einlass ab 12:15 Uhr)
Ort: Centralstation, Halle EG
Um 14 Uhr begrüßen euch Oberbürgermeister Jochen Partsch und Anja Herdel, Geschäftsführerin der Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH anschließend folgt eine Interaktive Physik-Show „Best of“ der PHYSIKANTEN & CO zum Thema „Klima/Erneuerbare Energien“.
Die Ausstellung Raumfahrt Halle EG der Centralstation ist geöffnet:
Samstag, 03.08. um 13 Uhr Eröffnungsfeier (Einlass 12:15 Uhr) bis 18 Uhr;
Montag, 05.08. – Samstag 10.08., 11 bis 18 Uhr (Sonntag 11.08. geschlossen);
Montag, 12.08. – Samstag 17.08., 11 bis 18 Uhr
Führungen durch die Ausstellung montags bis samstags jeweils um 14 Uhr
Dauer 1 Stunde, Kosten 1 €, Teilnehmerzahl begrenzt (max. 20 Personen),
Voranmeldung ist notwendig im Darmstadt Shop Luisencenter, Restkarten 30 Minuten bis Führungsbeginn am Infostand der Darmstadt Marketing in der Centralstation EG.

Weitere Programmpunkte:
Führung für Kinder im Europäischen Satellitenkontrollzentrum (ESOC)
ALL-wissend ist niemand – aber Wissen über das ALL ist cool!
Mittwoch, 07.08., 14 – 15.30 Uhr
Freitag, 09.08., 15 – 16.30 Uhr
Mittwoch, 14.08., 15.30 – 17 Uhr
Freitag, 16.08., 13.30 – 15 Uhr und 15 – 16.30 Uhr
Kosten 5 €, teilnehmen können Kinder ab 10 Jahren (bis 16 Jahren). Voranmeldung ist notwendig im Darmstadt Shop Luisencenter oder unter www.darmstadt-marketing.de (Link: Stadtführung buchen)
11.08.2013, 11 – 17 Uhr Tag der offenen Tür auf dem August-Euler Flugplatz in Griesheim unter dem Motto „100 Jahre Luftfahrttechnik an der TU Darmstadt

Weitere Informationen und Programmpunkte unter: www.darmstadt-marketing.de

Astronaut und Kosmonaut im Technik Museum Speyer

Besuch während der ASE-Kongresses von Astronaut Rusty Schweickart und Kosmonaut Sergej Trestschow am 3. Juli 2013

120 Schülerinnen und Schüler auf Tuchfühlung mit Astronaut und Kosmonaut

Über 80 Astronauten, Kosmonauten und Taikonauten der International Association of Space Explorers (ASE) trafen sich Anfang Juli 2013 zum 26. “Planetaren Kongress” in Deutschland. Diese Veranstaltung wurde vom Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausgerichtet. Zum Programm dieses internationalen Kongresses gehörten unter anderem Fachsitzungen, Vorträge und Gespräche mit Schulklassen. Beim sogenannten Community Day am 3. Juli 2013 besuchten der Apollo 9 Astronaut Rusty Schweickart, sowie der russische Kosmonaut Sergej Trestschow, das Technik Museum Speyer.

Das Lehrprogramm wurde von Dr. Markus Landgraf, Mission Analyst der European Space Agency (ESA), ausgearbeitet und gemeinsam mit den Schülern durchgeführt. Bei einem längeren Rundgang durch Europas größte Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“ begleitete der Leiter der Ausstellung, Gerhard Daum, die beiden Raumfahrer. Schweickart und Trestschow waren von der Vielfalt der Ausstellungsstücke sowie der Darstellung der Bereiche aber auch vom großen Interesse der Schülerinnen und Schüler begeistert. Es war eine gelungene Veranstaltung rund um das Thema Raumfahrt, die sicherlich nicht zum letzten Mal stattgefunden hat.

Eröffnung Ausstellungsbereich DER MOND und Übergabe Mondstein durch Apollo 17 Kommandant Gene Cernan

Apollo 17 Kommandant und Moonwalker Eugene A. Cernan überreichte dem TECHNIK MUSEUM SPEYER ein Stück vom Mond

Feierliche Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Der Mond mit Original Mondstein am 2. Juni 2013 in Speyer

Zwei Jahre waren nötig, um ein Stück vom Mond in das TECHNIK MUSEUM SPEYER zu bringen. Am Sonntag, 2. Juni 2013 war es dann soweit. Im Rahmen der Eröffnung zur neuen Dauerausstellung „Der Mond“ wurde dem Speyerer Museum in feierlicher Runde ein 3,4 Milliarden Jahre alter Mondstein der NASA überreicht. Höhepunkt der Eröffnungszeremonie war die offizielle Übergabe des seltenen Basaltes durch Apollo 17 Kommandant und Moonwalker Eugene A. Cernan. Einen passenderen Überbringer hätte das Museum nicht finden können.

Apollo 17 Kommandant Eugene A. Cernan ist der bislang letzte Mensch der auf dem Mond war und diesen im Dezember 1972 verlies. Der 79jährige reiste bereits am Samstag, 1. Juni 2013 an um Europas größte Raumfahrausstellung „Apollo and Beyond“, in Ruhe ansehen zu können. Cernan war von der großen Sammlung hellauf begeistert und der Raumfahrtbereich beeindruckte ihn sehr. Neben Charlie Duke und Alan Bean verewigte er sich als dritter Moonwalker und als 24. Astronaut, welcher das Museum besuchte an einer der großen Autogrammtafeln.

Am Sonntag, 2. Juni 2013 berichtete er bei einer Pressekonferenz lebhaft über seine Leben als Astronaut, vor allem über den Besuch auf dem Mond. Als besonderes Gastgeschenk übergab er an Gerhard Daum (Raumfahrtjournalist und Leiter der Raumfahrtausstellung) eine goldene Apollo 17 Flightsuit, die er während des Trainings zu seiner Mission trug sowie eine VIP Kappe, welche er nach der Bergung der Apollo 17 Mission auf dem Flugzeugträger Ticonderoga anhatte. Am Nachmittag durfte Captain Cernan dann noch einmal auf den Mond. Umgeben von der Apollo 11 Mondfähre „EAGLE“, dem Mondauto „Lunar Roving Vehicle“ (LRV) welches auch bei seiner Mission (Apollo 17) zum Einsatz kam sowie zwei Raumanzügen, darunter auch ein Mockup seines eigenen Anzuges, fühlte er sich fast wie damals vor etwa 40 Jahren. Höhepunkt dieses Momentes war, als „Gene“ Cernan den 3,4 Milliarden alten Mondstein enthüllte und diesen dem Präsidenten der Technik Museen Sinsheim und Speyer, Hermann Layher, und Gerhard Daum überreichte und somit den neuen Ausstellungsbereich „Der Mond“ offiziell eröffnete.

Der Mondstein mit der Nummer 15499,67 wurde am 1. August 1971 von den Astronauten Dave Scott und Jim Irwin an der Station 4 der zweiten Apollo 15 Exkursion von einem Basalt-Felsblock im Hadley-Apenninen Landegebiet abgeschlagen. Knapp 42 Jahre nach der Reise vom Mond zum Lunar Receiving Laboratory des Johnson Space Centers in Houston, Texas (USA) ist dieser Apollo 15 Mondstein nun im neuen Ausstellungsbereich „Der Mond“ im TECHNIK MUSEUM SPEYER zu sehen. Das Speyerer Museum ist deutschlandweit die einzige Einrichtung, die einen Original Apollo Mondstein in detailgetreuer Kulisse und fundierten Informationen ausstellt.

In Anlehnung an die Mondlandungen präsentiert das TECHNIK MUSEUM SPEYER, mit seinem Kooperationspartner Space Expo e.V., auf Initiative des 1. Vorsitzenden und Raumfahrtexperten Gerhard Daum, ab dem 3. Juni 2013 den neuen Ausstellungsbereich „Der Mond“ mit einem ganz besonderen Highlight – einem 3,4 Milliarden Jahre alten Mondstein. Dieser Bereich widmet sich ausschließlich den Apollo Missionen. Auf einer nachgebildeten Mondoberfläche wird die erste und letzte Mondlandung dargestellt. Zu sehen sind unter anderem Mockups der Apollo 11 Mondfähre „EAGLE“, das Mondauto „Lunar Roving Vehicle“ (LRV) welches bei den Apollo 15 – 17 Mondlandungen zum Einsatz kam sowie Raumanzüge, wie sie von Eugene A. „Gene“ Cernan, Apollo 17 Kommandant (CDR), und Harrison H. „Jack“ Schmitt, Apollo 17 Pilot der Mondfähre(LMP)getragen wurden.

Anhand eines Großpanoramas von etwa 9 Meter Höhe und 19 Meter Breite, welches aus 11 Bildern zusammengesetzt ist, wird die Stelle, an der die Apollo 15 Astronauten den Stein abgeschlagen haben genau dargestellt. Des Weiteren wird auf einem Großbild der Mond mit einem Durchmesser von 4,50 Meter gezeigt. Dieser Mond wurde aus etwa 1.300 Original Fotos der NASA Mondsonde Lunar Reconnaisance Orbiter (LRO) zusammengesetzt und zeigt die Landeplätze der sechs Mondlandungen. Jede einzelne Landestelle wird zusätzlich mit einem eigenen Panorama dargestellt.

Ausführliche Informationen zu den Missionen des Apollo Programms sind auf Infotafeln historisch und wissenschaftlich mit außergewöhnlichen Fotos der NASA Mondsonde LRO, die im Jahr 2011 die Landestellen fotografiert hat, dargestellt. Die wissenschaftlichen Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ausgearbeitet.

Ein Leben zwischen Erde und Mond

John W. Young: Ein Leben zwischen Erde und Mond

von Gerhard Daum

Der erfahrenste Astronaut unserer Zeit hat 40 Jahre Raumfahrtgeschichte miterlebt. Er berichtet über sein Leben mit der Schwerelosigkeit.

 

Am 25. Mai 1961 – nur drei Wochen nach dem ersten bemannten amerikanischen Raumflug von Alan Shepard – hielt Präsident John F. Kennedy eine vielbeachtete Rede mit der Vision, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu schicken und wieder sicher zur Erde zurückzubringen. Damit gab er den Startschuss für das Mondlandeprojekt Apollo.

Inspiriert von dieser Rede bewarb sich der damals 31jährige John Young als Astronaut: „Eine gute Idee, da mitzuwirken dachte ich. Ich war Testpilot in Paxriver und schlug meinen Freunden vor, dass wir uns bewerben sollten. Einige von uns wurden dann ausgewählt.“ erklärte John Young seinen Entschluß.

Nach dem ersten ballistischen Mercury Flug am 5. Mai 1961 suchte die NASA bereits neue Astronauten für das Nachfolgeprojekt Gemini.

Im September 1962 wurde Young als einer von neun, der sogenannten „Group 2“, als Astronaut ausgewählt. Auf die Frage nach seiner Aufgabe antwortete Young: „Als ich als Astronaut begann wurde mir als technische Verantwortung die Aufgabe des „Crew-Equipments“ zugeteilt, obwohl ich lieber bei Wiedereintritts- und Rendezvous-Szenarien mitgearbeitet hätte! Vermutlich lag das daran, dass ich als Testpilot sehr viel Zeit in Druckanzügen verbracht hatte.

Unter meiner Führung wurde unter anderem ein Überlebenspaket (Survival Kit) entwickelt, das weltweit für Menschen, die in gefährliche Situationen kommen oder solche, die aus Flugzeugen springen, eingesetzt wird.“

Der Inhalt und der Ablauf des Trainings der Astronauten mussten weiterentwickelt werden. „Da niemand bisher eine Ahnung hatte, wie man Astronauten trainiert, mussten wir unser eigenes Training machen. So überlegten wir also, wie wir uns am besten für Rendezvous und Docking-Manöver in den Simulatoren vorbereiten konnten. Unsere Auswertungen wurden von McDonnell Douglas-Ingenieuren analysiert und kamen dann zur Anwendung.“

Young Silver Spacesuit
Young WSS

Das Projekt Mercury – Der Wettlauf mit der Sowjetunion beginnt

Ein Jahr nach dem Start des ersten Satelliten Sputnik 1, wurde am 7. Oktober 1958 das Projekt Mercury aus der Taufe gehoben. Schon immer war es der Traum der Wissenschaftler, Menschen in den Weltraum zu schicken und sicher wieder zur Erde zurückzubringen. Das Projekt Mercury der NASA brachte diesen Traum vom bemannten Flug ins All in greifbare Nähe.

Zu diesem Zeitpunkt wusste man noch nicht viel über den Weltraum. Also machten sich Techniker daran, ein Raumschiff zu entwickeln, welches die Raumfahrer vor extremen Temperaturen, dem Vakuum und den neu entdeckten kosmischen Strahlen schützen sollte. Wichtig war auch, dass die Innentemperatur des Raumschiffes beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre nicht allzu sehr anstieg. All diese Anforderungen erfüllte eine flügellose Kapsel die mit einem Hitzeschild versehen war.

Zwei verschiedene Trägerraketen kamen beim Mercury Programm zum Einsatz. Für die ballistischen Flüge verwendete man – die von Wernher von Brauns Team entwickelte – Redstone-Raketen. Die verbesserte Interkontinentalrakete des Typs Atlas D, deren Hülle aus Gründen der Gewichtsersparniss so dünn war, dass sie vom Luftdruck zusammengedrückt worden wäre, hätte man sie nicht von innen unter Druck gesetzt, wurde für die Orbitalflüge eingesetzt.

Anfang Januar 1959 legte die NASA bereits die Qualifikationen für die Piloten des Mercury-Projektes fest. Sie sollten jünger als 40, kleiner als 1,80 Meter sein und über eine hervorragende Gesundheit verfügen. Ferner mussten sie als Absolventen der Testpilotenschule mindestens 1500 Flugstunden nachweisen, Erfahrungen auf Düsenflug-zeugen und ein Diplom auf wissenschaftlich oder technischem Gebiet besitzen. Die vorgeschriebene Körpergröße bezog sich auf die enge Mercury Raumkapsel, die mit ihren 120 Kontrollelementen, 55 elektrischen Schaltern, 30 Sicherungen und 35 mechanischen Hebeln, wenig Bewegungsfreiheit bot.

Aus einer Gruppe von 110 erfahrenen Militärpiloten wurden im April 1959 sieben geeignete Piloten ausgesucht, die nun in härtester Ausbildung auf ihren Flug mit dem Mercury-Raumschiff vorbereitet wurden. Sechs der sieben Astronauten kamen zum Einsatz. Donald K. Slayton, wurde wegen eines Herzfehlers aus dem weltalltauglichen Kader genommen, spielte aber als Chefastronaut eine Hauptrolle bei der Auswahl künftiger Raumschiffbesatzungen. 1975 allerdings kam er dennoch, beim historischen ASTP-Treffen der Russen und Amerikaner im Weltall, zu seinem ersten Raumflug. Zwei Rhesus-Affen und ein Schimpanse lieferten als erste „Testpiloten“ des Mercury Projekts wichtige medizinische Erkenntnisse.

Die amerikanische bemannte Raumfahrt begann am 5. Mai 1961 mit dem ballisitischen Flug von Alan Shepard der 15 Min 28 Sekunden dauerte. Nach insgesamt sechs Mercury-Flügen (zwei ballistische und vier orbitale) wurde das Programm am 16. Mai 1963 mit dem letzten Flug von Gordon Cooper abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiten nur 500 von 2500 Mitarbeitern im Raumfahrtzentrum (Manned Spacecraft-Center in Houston) am Mercury-Programm.

Alle anderen Ingenieure und Techniker arbeiteten bereits an den Projekten Gemini und Apollo. Mercury hatte die Erkenntnis gebracht, dass der Mensch im Weltraum leben und arbeiten konnte.

Das Projekt Gemini – Rendezvous, Dockings und EVA`s

Als das Apollo-Projekt bereits im Gang war, gab die NASA am 7. Dezember 1961 bekannt, das existierende Raumfahrtprogramm von Mercury und Apollo, um die Entwicklung einer Zwei-Mann-Raumkapsel zu erweitern. Das Projekt bekam am 3. Januar 1962 den Namen Gemini, benannt nach dem Sternbild „Zwilling“ mit den Sternen Kastor und Pollux.

Nach dem Auswahlverfahren wurde jedem der zukünftigen Astronauten ein „Technical Assignment“, für die Entwicklung von Gemini zugewiesen.

Gemini galt als Fortsetzungsprogramm des Mercury-Projektes und bildete die Brücke zu Apollo. Die Geschichte des zweiten bemannten amerikanischen Raumfahrtprojektes begann bereits, als das Mercury-Projekt noch mitten in der ersten Entwicklung steckte, im April 1959.

NASA-Techniker stellten zu diesem Zeitpunkt erste Überlegungen an, wie das Nachfolgeprojekt aussehen könnte und welche Aufgaben es erfüllen sollte. Vom „bemannten Forschungslaboratorium“ in der Umlaufbahn, der Erprobung von Rendezvous-Techniken bis hin zur der Entwicklung höchst akkurater Lenk- und Kontrollsysteme, reichten die Vorstellungen.

Das Programm Gemini war dringend erforderlich um das Ziel – die erste Mondlandung noch in dem damaligen Jahrzehnt – zu verwirklichen. Neben den erforderlichen Techniken sollte ausserdem die Möglichkeit erprobt werden, den Aufenthalt von Astronauten im Weltraum auf bis zu zwei Wochen auszudehnen.

Das Raumschiff selbst war eine Verbesserung des Mercury-Raumschiffs mit dem ursprünglichen Namen Mercury Mark II. Die Gemini Kapsel bekam von den Astronauten den Spitznamen „Gusmobil“ weil Gus Grissom Modifikationen am Design vorgeschlagen hatte. Der zu Verfügung stehende Innenraum wuchs, trotz steigender Masse von 3630 Kilogramm lediglich um 50 Prozent. Zwei Schleudersitze ersetzten bei Gemini den Rettungsturm der Mercury-Kapsel. Anstelle von Batterien verwendete man hier Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Die technische Philosophie ging davon aus, dass Gemini ein sehr viel flexibleres, operatives Gerät für den bemannten Raumflug, dass es vielseitiger und für mehr Aufgaben verwendbar sein müsse. Dies setzte, im Gegensatz zur Mercury, eine Steuerung voraus, damit man sich vor-, rück- und seitwärts bewegen und sogar seine Bahn ändern konnte. Für diese komplexe Aufgabe musste das Raumschiff mit zwei Personen bemannt werden und sogar der Einsatz von Computern wurde für die komplizierten Treffen im All notwendig. Ferner wurde ein Orientierungs- und Navigationssystem und ein Rendezvous Radar entwickelt. Die Systeme wurden später die Grundlage für die Mondlandungen.

Man verbesserte die militärische Titan I-Rakete zur Titan II-Rakete um eine erhöhte Schubkraft der Trägerrakete zu gewährleisten. Zielsatelliten für Rendezvous-Übungen wurden unbemannte Agena-Oberstufen, die jeweils vor den Gemini-Raumschiffen gestartet wurden.

Das Gemini-Raumschiff erwies sich als sehr servicefreundlich und war für die jeweiligen Erfordernisse rasch umzubauen. Ein Zusatzteil, das während der Erdumkreisung mit dem Raumschiff verbunden blieb, enthielt das Bremssystem und den Adapterring für das Lagekorrektursystem, sowie die Stromversorgung. Das Haushalten und Schlafen in einem Raumschiff, erwies sich für die Astronauten als äusserst schwierig und musste erst gelernt werden. Für die Ausstiege in den freien Weltraum wurden neue, widerstandsfähige Raumanzüge entwickelt.

Das Gemini-Programm bewies, dass man im Weltraum leben und Experimente durchführen konnte. Ein Rendezvous mit einer Kopplung war im Verlauf des Gemini-Programms zur Routine geworden.

Von Cape Canaveral aus wurden in weniger als 20 Monaten zehn bemannte Gemini-Missionen gestartet.

Jungfernflug der Gemini Kapsel

Young wurde für den ersten bemannten Testflug der Gemini-Raumkapsel im April 1964 als Pilot ausgewählt. Mercury Astronaut Virgil I. „Gus“ Grissom wurde als Kommandant für diese Mission bestimmt. Als Ersatzcrew waren Walter M. Schirra Jr. und Thomas P. Stafford benannt. Gemini 3 startete am 23. März 1965 um 9:24:00 EST zu einer Mission von 4 Stunden, 52 Minuten und 31 Sekunden mit insgesamt drei Erdumkreisungen.

In Anlehnung an den Broadway-Hit „The unsinkable Molly Brown“ gab Grissom der Gemini 3 Kapsel den Namen „Molly Brown“, übrigens die einzigste Namensgebung einer Gemini-Raumkapsel durch Astronauten.

Hauptziel des Fluges war der Test des neuen, manövrierbaren Raumschiffes. Dreimal umkreisten die Astronauten Grissom und Young die Erde in einem technisch hochgezüchteten Raumfahrzeug, das einen mikrominiaturisierten Computer und viele andere automatische Systeme an Bord hatte. Dank derer wurde die bemannte Raumfahrt nun zu einem aktiven Unternehmen der beteiligten Piloten, und nicht mehr nur ein „Sich-fliegen-Lassen“ der Astronauten. Im Weltraum zündeten die Astronauten die Steuertriebwerke und änderten damit den Verlauf ihrer bisherigen Bahn, dabei wurde unter anderem die Bahnhöhe erhöht sowie abgesenkt. „Es war der erste Flug, ein Testflug um alle Systeme des Gemini Programms zu überprüfen. Gus prüfte mehr als 12 verschiedene Systeme. Wir konnten alle Manöver durchführen die für ein Rendezvous benötigt wurden. Im Verlauf des Gemini-Programms mußten wir die Standard Ausstiege entwickeln, die sogenannten EVA`s (Extra Vehicular Activity). Das war sehr ungewöhnlich.“ Als die Astronauten ihr Raumschiff in die Landeposition brachten, wurden sie mit solcher Gewalt nach vorne geschleudert, dass Grissoms Visier brach und Youngs Visier Kratzspuren aufwies. Zwar sank die „Molly Brown“ nicht, aber wegen der relativ großen Entfernung zum Hauptbergungsschiff mussten die beiden Astronauten über 30 Minuten in der verschlossenen Kapsel auf dem Meer treiben, während die Temperatur im Inneren enorm anstieg. „Durch den geringen Resttreibsstoff den wir noch hatten, landeten wir knapp 100 Kilometer vom Bergungsschiff entfernt doch die Wasserung verlief ohne Probleme.“ Trotz allem erwies sich das zweisitzige Gemini-Raumschiff bei seinem ersten bemannten Einsatz als weltraumtauglich und war somit für schwierigere Aufgaben bereit. „Es war ein sogenannter „End to End“ Testflug der insgesamt erfolgreich war da wir alle Aufgaben, die geplant waren, erfüllt hatten. Ich war sehr beeindruckt, dass wir durch Manöver unsere Umlaufbahn wechseln können. Der Flug zeigte das Gemini das alles konnte was es sollte.“ betonte Young.

Bei seiner zweiten Mission Kommandant

Am 18. Juli 1966 um 17:20:26 EST etwa 14 Monate nach seinem ersten Flug, startete Young als Kommandant von Gemini 10 seine zweite Gemini Mission. Zweites Crew-Mitglied für die 2 Tage, 22 Stunden, 46 Minuten und 39 Sekunden dauernde Mission, war Michael Collins. „Es war eine Rendezvous und Docking Mission mit geplantem Ausstieg von Mike.“

Bereits 5 Stunden und 52 Minuten nach dem Start absolvierte Young die erste störungsfreie Kopplung mit einer Agena-Rakete. In gekoppeltem Zustand zündeten die Astronauten für die Dauer von 80 Sekunden das Triebwerk der Agena-Rakete und brachten sich dadurch mit der Raumkapsel auf 763 Kilometer Höhe. Das war selbst für die Astronauten ein imposantes Ereignis. Unter negativer Beschleunigung wurde eine neue Umlaufbahn von 763 x 294 Kilometer um die Erde erreicht. Niemals zuvor waren Menschen weiter von der Erde entfernt gewesen. Eine weitere Zündung der Agena für die Dauer von 78 Sekunden gegen die Flugrichtung brachte die Astronauten wieder in eine niedrigere Umlaufbahn und in die Nähe der Agena von Gemini XIII. „Die Agena wurde auch dazu benutzt um die Umlaufbahn zu erhöhen, um die Rendezvous einfacher durchzuführen und um die vielfältige Verwendbarkeit von Gemini zu prüfen. Die Agena hatte ein größeres Triebwerk sowie mehr Treibstoff. Dadurch konnten wir eine Flugbahn von 763 Kilometer Höhe erreichen.“ so Young.

Mit einer „Steuerpistole“ an einer 15 Meter langen „Nabelschnur“ hängend, stieg Collins aus der Kapsel aus und näherte sich der Agena. Collins war der Erste im Weltraum, der einen anderen Raumflugkörper „betrat“. Collins Aufgabe bestand darin, ein Messgerät für die Sammlung von kosmischem Staub von der Agena zu entfernen. Allerdings drohte diese Exkursion von zwei Stunden und sieben Minuten Dauer zu einem Desaster zu werden, als sich seine Nabelschnur kurz vor dem Einstieg in die Kapsel verwickelte. Trotz dieses Mißgeschickes war die Mission ein voller Erfolg. Erstmals wurde ein anderer Satellit als Schlepper für ein bemanntes Raumschiff verwendet. Neben Collins Ausstieg gab es noch etliche Experimente bei offener Luke. Gemini 10 bewies, dass die Strahlung in einer großen Bahnhöhe kein wirkliches Problem war.

Gemini 10 landete am 21. Juli 1966 und verfehlte den geplanten Landungspunkt um nur 6,2 Kilometer.

Apollo – das Jahrhundert-Projekt zum Mond

Mit dem Projekt Apollo trat der Wettlauf mit der Sowjetunion zum Mond in die entscheidende Phase. Wegen der anfänglichen Erfolge der Sowjets schien es, als ob die Amerikaner beim Wettlauf zum Mond nur „2. Sieger“ würden.

Apollo machte ein aus drei Komponenten aufgebautes Raumfahrzeug erforderlich:
· Das Command Module (CM): Eine für drei Mann Besatzung ausgelegte Kabine, die gleichzeitig als Rückkehrkapsel diente.
· Das Service Module (SM): Serviceeinheit mit Antriebssystemen sowie Lebenserhaltungs-systemen für die Besatzung.
· Sowie das Lunar Module (LM): Die Mondlandeeinheit mit Lande- und Aufstiegsteil.

Gestartet wurden die Apollo-Kapseln mit Saturn-Trägerraketen. Die Mondrakete Saturn V hatte eine Startmasse von 4890 Tonnen. Mit 111 Metern Höhe war sie die größte jemals gebaute Rakete. „Als ich in das Apollo-Projekt eingestiegen bin, war ich bereits der Ersatz Crew für die zweite Apollo Mission zugewiesen. Während dem Missionstraining kümmerte ich mich um die Entwicklung der Apollo Kapsel. Wir mußten uns mit den ganzen Systemen, den etwa 640 Schaltern und Ventilen vertraut machen. Und wir lernten es sehr schnell. Die Aufgabe und Funktion jedes einzelnen Schalters mußten wir wissen. Sie taten glücklicherweise auch immer das was ihre Beschriftung aussagte.“ erinnerte sich Young.

Mit Apollo 9 wurde das Andocken an die Mondlandefähre, Freiflug der Fähre sowie die Trennung in der Erdumlaufbahn so geübt, wie man es später auf dem Flug zum Mond benötigte. Apollo 9 war der erste Test der Mondlandefähre im Weltraum.

Als sich am fünften Flugtag Jim McDivitt und Rusty Schweickart in die Mondlandefähre „Spider“ begaben, aktivierten sie alle Systeme der Fähre und entfernten sich zunächst für sechs Stunden auf etwa fünf Kilometer von der Kommandokapsel. Anschließend zündeten sie das Abstiegstriebwerk der Mondlandefähre, wobei die Entfernung zum Mutterschiff bis zu 200 Kilometer betrug. Scott und Schweickart führten einen Weltraumspaziergang durch, wobei sie die neu entwickelten Raumanzüge unter Weltraumbedingungen testeten. Diese Anzüge waren erstmals, mit einem vom Raumschiff unabhängigen Lebenserhaltungssystem, ausgestattet. Mit dem Flug von Apollo 9 wurde bewiesen, dass alle Apollo-Komponenten zum Rendezvous und Andocken im All geeignet waren.

Die Generalprobe – Youngs erster Flug zum Mond

Am 18. Mai 1969 um 11:49:00 EST startete John Young, als Pilot der Kommandokapsel, mit Thomas P. Stafford als Kommandant und Eugene A. Cernan als Pilot der Mondfähre zu seiner ersten Expedition zum Mond. Apollo 10 war `zugleich der erste Start von der neu errichteten Startrampe 39B.

Da John Young Experte in der Bedienung der Systeme der Kommandokapsel war, wurde speziell er für diese Mission ausgewählt und auch, weil er – wäre die abgekoppelte Mondfähre in eine Notlage geraten – in der Lage gewesen wäre, die Umlaufbahn zu verlassen und seine Kapsel zur Mondfähre zu manövrieren um an diese anzukoppeln. Young über die Saturn V: „Die Rakete bestand aus drei Stufen und erreichte einen Gesamtschub von knapp 4 Millionen Kilopond. Die erste Stufe S-IC verbrannte durch ihre fünf F-1 Triebwerke flüssigen Sauerstoff mit Kerosin. Die zweite Stufe S-II mit fünf J-2 Triebwerken und die dritte Stufe S-IVB mit einem J-2 Triebwerk verbrannte flüssigen Sauerstoff und Wasserstoff. Wir brauchten etwa 12:30 Minuten um in die Erdumlaufbahn zu gelangen. Die Belastung war dabei nur etwa das zweieinhalbfache des eigenen Körpergewichtes.“ Nach dem Verlassen der Erdumlaufbahn und Trennung von der dritten Raketenstufe war es Young`s Aufgabe die Mondfähre anzukoppeln. Er drehte die 32 Tonnen schwere Kommandokapsel um 180°, flog Richtung dritter Stufe, koppelte die Mondfähre an und zog sie aus der Stufe heraus. Die Apollo 10 Crew stellte auf ihrem Weg von der Erde zum Mond einen Geschwindigkeitsrekord auf. Sie flog mit einer Geschwindigkeit von 39.894,5 Kilometern pro Stunde.

Wie musste es sein zum Mond zu fliegen, hinabzusteigen auf verlockende 15 Kilometer bis zu seiner Oberfläche, Fotos zu machen zum Nutzen der nächsten Mission? Die Apollo 10 Astronauten, Tom Stafford und Gene Cernan kannten dieses Gefühl. Ihr Flug sollte die letzte Generalprobe vor der historischen Landung von Neil Armstrong und Buzz Aldrin sein.

Dies war, neben Apollo 9, die zweite Generalprobe, bevor das Jahrhundertereignis stattfinden sollte. Nach dem ersten Tag im Mondorbit wurde die Mondlandefähre „Snoopy“ abgekoppelt und Stafford und Cernan begannen mit dem Abstieg Richtung Mondoberfläche. Sie brachten die Mondfähre „Snoopy“ in eine schwebende Position über dem Meer der Ruhe. John Young verblieb in 111 Kilometer Höhe über dem Mond in einer kreisförmigen Umlaufbahn.

Als Stafford und Cernan die niedrigste Höhe ihrer Reise erreicht hatten, meldete Cernan: „Hallo Houston, wir sind mittendrin“. „Die Aufgabe war das Rendezvous und Prüfen der Systeme in der Mondumlaufbahn sowie das Fotografieren möglicher Landeplätze für die Mondlandung von Apollo 11. Besondere Schwierigkeit war es zu lokalisieren, wo man sich genau befand, da wir durch jeden neuen Umlauf andere Gebiete überflogen. Dadurch musste die Umlaufbahn mehrmals gewechselt werden. Apollo 11 landete dann etwa zwei Monate später etwa sechs bis sieben Meilen vom geplanten Landeplatz entfernt, weil die Astronauten nicht exakt wussten wo sie sich befanden. Apollo 12 landete fast wie geplant nur etwa zweihundert Meter von ihrem Ziel, der Mondsonde Surveyor III, entfernt, das war ein großer Erfolg.“ erklärte Young. Stafford und Cernan verbrachten zwei Stunden damit, das Meer der Ruhe zu fotografieren. Für Neil Armstrong waren diese Bilder eine große Hilfe, als er sich auf Apollo 11 vorbereitete.

Als Stafford und Cernan den Aufstieg vorbereiteten kam es, aufgrund eines falsch betätigten Schalters, für einen kurzen Moment zu Irritationen. „Snoopy“ bewegte sich auf und ab und wirbelte herum. Stafford schnappte sich die Kontrolle, feuerte das Aufstiegstriebwerk und machte sich daran, Young und die Kommandokapsel „Charlie Brown“ in einem perfekten Rendezvous zu treffen. Anschließend wurde die für eine Mondlandung nicht ausgerüstete Mondlandefähre, „Snoopy“, wieder mit dem Mutterschiff gekoppelt. „Mann, bin ich froh, dass ich hier raus bin“ sagte Cernan, als er aus der Mondfähre auftauchte. Er und Stafford verbrachten acht Stunden in „Snoopy“, nicht ahnend, dass er bei seiner nächsten Visite – Apollo 17 – diese Zeit um ein Vielfaches übertreffen würde.

Die Apollo-Kapsel „Charlie Brown“ landete nach 8 Tagen, 3 Minuten und 23 Sekunden am 26. Mai 1969 um 11:52:23 EST, im Pazifischen Ozean, 2,4 Kilometer von dem geplanten Aufschlagpunkt entfernt. Auf die Frage nach seinen Chancen nochmal zum Mond zu fliegen antwortete Young: „Sofort nach diesem Flug wurde ich zum Kommandanten der Backup-Crew von Apollo 13 bestimmt. Dadurch hatte ich sehr gute Chancen bei den noch ausstehenden Missionen auf den Mond zu fliegen.“

Die Landung auf dem Mond – Pilot, Forscher und Rennfahrer

Am 16. April 1972 um 12:54:00 EST startete John Young als Kommandant zu seiner wohl spektakulärsten und spannendsten Mission. Mit seinen Kollegen Thomas K. Mattingly als Pilot der Kommandokapsel und Charles M. Duke als Pilot der Mondfähre flog er mit Apollo 16 zum Descartes Hochland auf den Mond. „Ich erinnere mich noch gut an den Start von Apollo 16. Ich höre noch die Flugkontrolleure als sie sagten zweieinhalb Minuten – Stufentrennung . Wir wurden mit dem zweieinhalbfachen unseres eigenen Körpergewichtes in die Gurte gepresst als die Triebwerke der ersten Stufe abgeschaltet wurden. Das Zünden der zweiten Stufe war sehr heftig. Das war etwas mehr als beim Space Shuttle aber nach Erreichen der Erdumlaufbahn wurde der Flug sehr ruhig. Wir waren aber immer noch fähig die Instrumente abzulesen.“ Young war beim Start so „cool as a cucumber“ stellte Charlie Duke bei seiner ersten und einzigen Mission fest. „Wenn du ein Raumschiff fliegst, dann bist du so konzentriert auf das, was als nächstes zu tun ist. Wenn du darüber nachdenkst ob es für dich gefährlich ist dann hast du den falschen Beruf. Es ist deine Aufgabe die Schalter richtig zu betätigen oder den Computer richtig zu bedienen und dich auf diese Dinge zu konzentrieren. Es ist wichtig die verschiedenen Instrumente zu verfolgen, und zu prüfen, dass alle Systeme richtig funktionieren und sich keine Gedanken zu machen was passieren könnte. Wenn etwas schief gelaufen wäre, dann hätten wir bei der Saturn V eines der vier oder fünf Abbruchszenarien durchführen müssen.“

Apollo 16 Liftoff

Die Projektmanager und Wissenschaftler wählten eine wellige Gesteinsebene, nördlich des Descartes Hochlandes als geeigneten Landeplatz. Der Landeplatz lag um etwa 2.500 Meter höher als das „Meer der Ruhe“ bei der ersten Mondlandung von Apollo 11. Für Young war dies eine Rückkehr zum Mond. Young und Duke hätten aber die Mondoberfläche fast nicht erreicht. „Wir hatten genug zu tun die Mondfähre „Orion“ auszuchecken und auch die anderen Arbeiten zu erledigen. Wir waren nicht sicher ob wir überhaupt landen konnten. Nachdem wir die Mondfähre von der Kommandokapsel abgekoppelt hatten überprüfte Ken Mattingly verschiedene Systeme. Als er das Haupttriebwerk überprüfte spürte er eine starke Vibration in der Kapsel. Es sah danach aus, als ob wir die Landung abbrechen und zur Erde zurückkehren mussten. Die Flugkontrolleure im Missionskontrollzentrum stellten fest, dass das Haupttriebwerk der Kommandokapsel „Casper“ instabile Werte lieferte. Nach etlichen Checks waren sich die Flugkontrolleure sicher das es kein Problem mit dem Triebwerk gab und wir bekamen dann, nach sechs Stunden in Warteposition, den erleichternden Funkspruch „You have a Go for Landing“. Wir waren verdammt nah an einem Abbruch der Mission.“

Nun konnte der Anflug und die Landung beginnen. „Es ist ein flaches Gebiet übersät mit vielen Kratern. Wir mußten die Mondfähre „Orion“ auf einem kleinen flachen Stück landen. Das funktionierte sehr gut, aber „Orion“ stand nur etwa 3-4 Meter neben einem Krater von 30 Meter Durchmesser.“ Die Mondfähre war wie ein großer Helikopter mit einem Raketentriebwerk. Young betrat als neunter Mensch und kurz darauf Charlie Duke als zehnter Mensch den Mond.

„Wow, Mann, schau Dir das nur einmal an,“ rief Charlie aufgeregt. „Nun, Houston, wir müssen nicht weit laufen um Steine zu sammeln, wir sind mitten drin!“ meldete Young erleichtert.

„Mit wachsendem Selbstvertrauen wurden wir übermütig wie zwei Fünfjährige am Weihnachtsmorgen in einem Zimmer voller Geschenke. Das war ein Gefühl wie das beste Weihnachten, der beste Geburtstag und der Besuch eines Vergnügungsparks auf einmal. Wie die kleinen Kinder konnten auch wir immer nur wiederholen: FANTASTISCH – SUPER!“

John Young und Charlie Duke verbrachten 71 Stunden auf der Mondoberfläche und davon 20 Stunden und 14 Minuten außerhalb der Mondfähre. „Um uns an die 1/6 Schwerkraft zu gewöhnen haben wir sehr viel hier in Houston mit dem 1/6 Schwerkraft-Simulator trainiert und wir sind auch in der KC-135 dementsprechende Schwerkraft-Parabeln geflogen. Das hat uns sehr geholfen. Es war sehr angenehm bei dieser verminderten Anziehungskraft auf dem Mond zu arbeiten es ging sehr leicht und war für uns völlig normal und doch sehr überwältigend.“ schwärmte Young. Während der 3 Exkursionen, legten sie mit ihrem Rover eine Strecke von mehr als 27 Kilometern zurück. „Wir fühlten uns wie Christopher Columbus als wir aufbrachen. Charlie Duke als Navigator, Reiseleiter und Fotograf und ich als Fahrer. Charlie dirigierte mich von Punkt A nach B, von wo aus er Fotos schiessen wollte. Das Fahren mit dem Mondauto war so einfach und hat so viel Spass gemacht, als würde man eben mal zum Einkaufen oder zur Post fahren. Charlie und ich haben am Design des Lunar Rovers mitgearbeitet. Charlie arbeitete an der Entfaltungstechnik des Rovers, während ich unter anderem mit dem Steuerknüppel beschäftigt war. Mit solchen Steuerknüppeln können heute schwerbehinderte Menschen einen elektrischen Rollstuhl sicher mit nur einer Hand bedienen. Das ist nur ein Beispiel von vielen Systemen die aus der Raumfahrt auch im täglichen Leben zur Anwendung kommen. Meine Idee wäre, so einen Steuerknüppel in der Mitte im Auto zu montieren, damit dieser von beiden Seiten zu bedienen ist.“

Young erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 17,7 Stundenkilometer mit dem Rover als er übermütig wurde und sich wie ein Rennfahrer vorkam. Die Sache war nicht ungefährlich da das Gebiet übersät war mit Steinen. „Sicher, die größte Angst war es mit einer der Achsen an einem großen Mondstein hängen zu bleiben. Wenn mir das passiert wäre dann hätte ich den Rover stehen lassen und wir hätten zur Mondfähre zurücklaufen müssen. Das wäre das Ende unserer Fahrt gewesen. Unsere Exkursionen waren so geplant das wir bei einem Notfall genug Sauerstoff in unseren Druckanzügen hatten um immer noch die Mondfähre zu Fuß zu erreichen. Aber es hat tierischen Spaß gemacht.“ Sie aktivierten eine Vielzahl von Experimenten und passierten zwei der beeindruckendsten Wahrzeichen, die je ein Apollo-Astronaut gesehen hatte: Stone Mountain und den North Ray Krater, welcher 1,2 Kilometer breit und etwa 210 Meter tief war. „Stone Mountain, mit einer Steigung von 20 Prozent, war der steilste Hügel den wir hinaufgefahren sind. Wir sind hochgefahren wie mit einem Geländefahrzeug auf der Erde.“ schwärmt Young. Sie sammelten Gesteinsproben vom Kraterrand, welche vermutlich aus dem Grundgebirge hochgeschleudert worden waren, als ein aufschlagender Meteorit den Krater bildete. Unter den gesammelten Mondsteinen befand sich das bisher größte Einzelstück mit einer Masse von 11,34 Kilogramm. „Bei unseren drei Exkursionen war unser Zeitplan so vollgepackt das wir sehr damit beschäftigt waren, alle wissenschaftlichen Experimente aufzubauen und zu aktivieren. Wir arbeiteten die ganze Zeit sehr hart da wir befürchteten, dass uns die Zeit wegliefe. Deshalb war unser Aufenthalt auf dem Mond als sehr stressig zu bezeichnen. Mission Control packte mehr in den Zeitplan als wir überhaupt tun konnten und es die Zeit erlaubt hätte. Wir waren ständig in Eile. Aber nichts desto trotz hatten Charlie und ich während der Experimente eine großartige Zeit. Wir sprachen ununterbrochen und machten Witze. Fast genauso wie Laurel und Hardy. Manchmal war es fast, wie unser normales Training.“

Nachdem Young und Duke in den Mondorbit zurückgekehrt und wieder in die Kommandokapsel umgestiegen waren, kam erneut Spannung auf. Das vermeintlich defekte Triebwerk von „Casper“ musste zünden sonst wäre das der Untergang der drei Männer gewesen. Sie flogen dabei um die Rückseite des Mondes, wo die Zündung stattfand. Die Flugkontrolle in Houston, warteten angespannt auf die Bestätigung.

Apollo 16 LM Ascent Docking

Als der Funkkontakt wieder hergestellt war, verkündete Mattingly: „Die Stimmung hier geht gerade um einige hundert Prozent nach oben“. Das Triebwerk wurde erfolgreich gezündet und die Rückreise zu Erde begann. Apollo 16 wasserte 5,6 Kilometer neben dem geplanten Aufschlagpunkt, nahe dem Hauptbergungsschiff USS Ticonderoga.

Apollo 16 Recovery

Auf die Frage ob wir zum Mond zurückkehren sollten meint Young heute: Jawohl! Wir gehen zurück zum Mond und wir gehen auch zum Mars. Wir müssen es, weil die Technik die wir brauchen um auf dem Mond und dem Mars zu leben und zu arbeiten, die Technik ist, die die Menschheit überleben lassen wird. Wenn irgendwelche Katastrophen, beispielsweise durch Ausbrüche von Vulkanen oder Einschläge von Meteoriten stattfinden, muß eine Möglichkeit gegeben sein das die menschliche Art überleben kann. Mit einer Basis auf dem Mond könnten Menschen von der Erde zum Mond evakuiert werden. Man muss sich schon Gedanken machen, wie die Menschheit überleben soll. Niemand realisiert das wir 20 bis 40 Kriege auf der Erde haben wo einer gegen den anderen kämpft.

Ein finanzielles Problem? „Nein, es ist kein finanzielles Problem. Es ist ein „Will“ Problem. Wenn die Entscheidung getroffen wird, könnten wir in fünf Jahren auf dem Mond sein und in 10 Jahren auf dem Mars.“ bekräftigte Young mit Nachdruck.

Nach Abschluss des erfolgreichen Mondlandeprogramms, mit dem Flug von Apollo 17 im Dezember 1972 verließen die meisten der Apollo-Astronauten die NASA.

Während die Moonwalker Charles W. „Pete“ Conrad und Alan L. Bean in das Skylab-Programm eingebunden waren, widmete sich Young der Entwicklung des Space Shuttle Projekts. Im Januar 1973 wurde Young zum „Chief of the Space Shuttle Branch of the Astronaut Office“ ernannt. Seine Aufgabe bestand darin, für das Design und die Entwicklung des Space Shuttles technische und operationelle Unterstützung zu leisten. „Wir arbeiteten bereits am Space Shuttle, für dessen Entwicklung ich mitverantwortlich war. Es waren nicht mehr viele Astronauten da, fünf oder sechs arbeiteten am Space Shuttle und der Rest am Skylab Programm und am Apollo Sojus Test Projekt.“ konstatierte Young.

Das Zeitalter des Space Shuttle

Bereits in den 20er-Jahren wurde von den Raumfahrtpionieren Konstantin Ziolkowski, Robert Goddard und Hermann Oberth der Einsatz von wiederverwendbaren Raumfahrzeugen diskutiert..

Jede der führenden Luft- und Raumfahrtunternehmen der USA entwickelte Pläne für einen wiederverwendbaren Raumgleiter. Ursprünglich sollte auch die Startstufe mit Besatzungen zum Startort zurückgebracht werden. Aus Kosten- und Termingründen entschied man sich für die Kompromißlösung „Space Shuttle“, bei der nur der Orbiter und die Feststoffraketen wiederverwendbar sind. Der erste weltraumtaugliche Orbiter war die Columbia (OV-102), die am 8. März 1979 vom Hersteller Rockwell in Palmdale zur Edwards Air Force Base und noch im selben Monat zum Kennedy Space Center gebracht wurde. „Ich verbrachte die meiste Zeit im Simulator mit dem Design der Displays im Cockpit, dem Layout der Schalter und der Bedienung der Computer.“

Die Astronauten hatten nun ein völlig anderes Training als bei den vorangegangenen Projekten zu absolvieren. „Der große Unterschied ist, dass das Training für den Space Shuttle hauptsächlich mit Computern simuliert wird. Du hast deine Lektionen am Computer und du lernst wie die Systeme funktionieren. Es ist sehr kompliziert wie die einzelnen Systeme zu bedienen sind. Es sind mehr als 2000 Schalter, Ventile usw. und in einem 110-seitigen Buch ist die komplette Software beschrieben. Es dauert etwa drei Jahre an Training um den Space Shuttle fliegen zu können.“ erklärt Young.

Vor 20 Jahren Kommandant des Jungfernfluges von Columbia

John W. Young brach als Kommandant der Columbia, mit Robert L. Crippen als Pilot, am 12. April 1981 erneut zu einer zweitägigen Mission ins All auf. Ein Zeitfehler im Computersystem hatte den Abbruch des ersten Countdowns am 10. April 1981 zur Folge. Der zweite Countdown am 12. April und der Start, vor über einer Million Zuschauer am Cape, verliefen erfolgreich.

Mit diesem Start der Columbia, auf den Tag genau 20 Jahre, nachdem Juri Gagarin als erster Mensch ins All geflogen war, begann eine neue Ära in der Weltraumfahrt. Erstmals hob ein wiederverwendbares bemanntes Raumfahrzeug zu einem Flug ins All ab. Dieser erste Testflug der Columbia hatte nur das Ziel, so Young: „Sicherer Start und sichere Landung für Orbiter und Besatzung. Die Raumfähre, die Feststoffraketen und der externe Tank mussten die Flug- und Weltraumanforderungen erfüllen.“ Im Laderaum von Columbia befanden sich nur Geräte die alle Daten vom Start über den Aufstieg, dem Aufenthalt im All bis zur Landung in Kalifornien aufzeichneten. „Beim Start hatten wir ein Gesamtgewicht von etwa 2000 Tonnen. Wir wurden mit dem anderthalbfachen unseres Körpergewichts in die Sitze gedrückt. Die Haupttriebwerke wurde wegen der zunehmenden dynamischen Belastung nach etwa 30 Sekunden Flugzeit auf 78 Prozent ihres Schubes gedrosselt, das in der Fachsprache als „Throttle down“ bezeichnet wird. Die höchste dynamische Belastung trat etwa 50 Sekunden nach dem Abheben auf. Nach 70 Sekunden hieß es dann „Throttle up“ und wir gingen dann wieder auf vollen Schub.” beschreibt Young die Startphase.

Am 14. April stand das kritischste Manöver des gesamten Fluges auf dem Programm – die Landung. Dieses Manöver war so prekär, weil das Leben der Crew und der Erfolg der Mission nun von den etwa 32.000 Hitzeschutzkacheln der Raumfähre abhing. Diese Hitze-schutzkacheln müssen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre Temperaturen von weit über 1.600 Grad Celsius standhalten, der Hitzeschild bewährte sich und Columbia landete sicher auf Runway 23 der Edwards-Airforce-Base in Kalifornien. Diesen ersten Testflug konnte man voll und ganz als Erfolg bezeichnen, auch wenn während des Starts einige Hitzeschutzkacheln verloren gingen. Diese STS-1 Mission dauerte 2 Tage, 6 Stunden, 20 Minuten und 53 Sekunden, dabei wurde eine Strecke von 1.730.053 Kilometer zurückgelegt.. Die Columbia umkreiste dabei 36 mal die Erde. „Es war ein sehr guter Testflug und er verlief auch wie geplant. Wir haben bei diesem Flug sehr viel gelernt, weil die ganze Startphase, im Vergleich zu den früheren Raketenstarts, völlig neu war. Beim Wiedereintritt hatten wir einen völlig neuartigen Hitzeschild, der sich bewährt hat. Wir landeten sicher auf einem Salzsee der Edwards Air Force Base in Kalifornien. Aufgabe dieses Testfluges war es, Problempunkte herauszufinden um sie zu verbessern. Es war eine gute Mission.“

Erster Flug von Spacelab

Young`s letzter Start mit ihm als Kommandant von STS-9 fand am 28. November 1983, um 11:00:00 EST. Damit ist Young der erste Mensch der sechs Raumflüge absolviert hat. Mit an Board waren Pilot Brewster H. Shaw, die Missionsspezialisten Owen K. Garriott und Robert A. Parker sowie die Nutzlastspezialisten Byron K. Lichtenberg und der Deutsche Ulf D. Merbold. Es war der sechste Flug der Columbia für eine Missionsdauer von 10 Tagen, 7 Stunden, 47 Minuten und 24 Sekunden dabei wurde eine Strecke von 6.912.027 Kilometer bei 167 Erdumläufen zurückgelegt.

Zum erstenmal bestand die Besatzung aus sechs Astronauten. Ebenso war dies der erste Flug eines Nichtamerikaners mit dem Space Shuttle. Ulf Merbold repräsentierte die Europäische Raumfahrt Agentur ESA. Dieser Flug war der Jungfernflug des europäischen Spacelab. NASA und ESA unterstützten und förderten gemeinsam Spacelab-1 und leiteten Untersuchungen über das Potential fortschrittlicher Forschungen im All. „Es war die erste Überprüfung und Nutzung des europäischen Spacelab im Weltraum. Als wir durch den Verbindungstunnel ins Spacelab wollten gab es eine kleine Aufregung. Die Luke zum Verbindungstunnel klemmte. Nach mehreren vergeblichen Versuchen drückte ich von oben mit dem Fuß drauf und plötzlich konnte ich sie öffnen. Wir hatten 70 Experimente an Bord. Seit 1978 arbeiteten die Missionsspezialisten Owen Garriott und Bob Parker sowie die Nutzlastspezialisten Byron Lichtenberg und Ulf Merbold am Spacelab. Sie waren daher sehr gut vorbereitet auf den Flug, der im November 1983 stattfand. Wir arbeiteten in zwei 12-Stunden-Schichten. Brewster hatte die Tagesschicht und ich die Nachtschicht. Wir hatten viele kleinere Defekte aber Bob Parker und Owen Garriott haben alles behoben. Die Mission war recht erfolgreich. Das herausragendste bei dieser Mission war die Züchtung von Kristallen die unter der Schwerelosigkeit reiner und größer waren als unter den Bedingungen der Schwerkraft auf der Erde.“

Bei dieser Mission wurden alle der 94 sogenannten „test objectives“ erfüllt. Während der zehntägigen Mission arbeitete die sechsköpfige Crew in 12-Stunden-Schichten an den Experimenten auf den Gebieten der Atmosphärenphysik, Erdbeobachtung, Plasmaphysik, Astronomie und Sonnenphysik, Materialforschung und Kristallzüchtung. Die Mission lieferte mehr wissenschaftliche und technische Daten und Ergebnisse als alle Apollo und Skylab Missionen zusammen. Young landete am 8. Dezember 1983 die etwa 110 Tonnen schwere Columbia im Gleitflug auf Runway 17 der Edwards Air Force Base. Wegen des eingebauten Spacelabs war Columbia mehr als 10 Tonnen schwerer als bei den vorangegangenen Missionen.

John Young ist bis heute der erfahrenste Astronaut des amerikanischen Raumfahrtprogramms. In einem Zeitraum von 18 Jahren flog er sechs Missionen in den Projekten Gemini, Apollo und dem Space Shuttle. Young war fast die gesamte Zeit seines Berufslebens Astronaut und hat bis heute, mittlerweile 71-jährig, immer noch den Astronautenstatus. Auf die Frage ob er gerne noch einmal Kommandant einer heutigen Shuttle Mission sein wolle, Young schmunzelnd: „Ich würde es sofort tun, aber meine Frau würde mich nicht gehen lassen!“

Eine außergewöhnliche Karriere

John Young wurde am 24. September 1930 in San Francisco geboren. Er ist verheiratet mit Susy Feldman aus St. Louis und Vater zweier Kinder und Großvater von zwei Enkelkindern. Zu seinen Hobbys gehört Windsurfen, Radfahren, Lesen und Gartenarbeit. Er besuchte die Orlando High School und erhielt sein Diplom als Flugingenieur vom Georgia Institute of Technology mit höchster Auszeichnung im Jahr 1952.

Nach diesem Abschluss trat er in die U.S. Marine ein. Nach der Grundausbildung von einem Jahr auf dem Zerstörer USS Laws begann er mit dem Flugtraining. Er gehörte vier Jahre zur Fighter Squadron 103 und flog Cougars und Crusaders. Nach seiner Ausbildung als Testpilot an der U.S. Navy Test Pilot School im Jahr 1959 arbeitete er drei Jahre im Naval Air Test Center. Seine Testprojekte beinhalteten die Verbesserung der Crusader und Phantom Waffensysteme. Im Jahr 1962 flog er Aufstiegs-Weltrekorde auf 3.000 Meter und 25.000 Meter Flughöhe in der Phantom. Bevor er zur NASA wechselte gehörte er als Offizier der Phantom Fighter Squadron 143 an. Im September 1962 begann seine bis heute andauernde außergewöhnliche Laufbahn bei der NASA.
Er absolvierte sechs Weltraummissionen: 1965 – Gemini 3, 1966 – Gemini 10, 1969 – Apollo 10, 1972 – Apollo 16, 1981 – STS-1, 1983 – STS-9. Außerdem gehörte Young zu fünf Back-up Crews. Er war Back-up Pilot bei Gemini 6, Back-up Kommandokapsel Pilot für die zweite Apollo Mission, vor dem Apollo 1 Feuer, sowie für Apollo 7 und Back-up Kommandant bei Apollo 13 und 17. Während der Vorbereitungsphase dieser elf Missionen verbrachte John Young mehr als 15.000 Stunden in Simulationen und Simulatoren.

Young hat mehr als 14.000 Flugstunden in Propeller-Flugzeugen, Jets, Hubschraubern, Raketenflugzeugen und Raumfahrzeugen inklusive seiner sechs Raumflüge wovon er insgesamt 34 Tage 19 Stunden 42 Minuten und 13 Sekunden im Weltraum verbrachte und davon etwa 71 Stunden auf der Mondoberfläche.

John Young verließ die NASA im Dezember 2004 und ging mit 74 Jahren, nach mehr als 42-jähriger Tätigkeit für die amerikanische Raumfahrtbehörde, in den Ruhestand!

Gerhard Daum, Raumfahrt-Journalist, führte das Interview mit John W. Young im März 2001 im Johnson Space Center in Houston, Texas.

Apollo 11 – Der Flug zum Meer der Ruhe

Am 21. Juli 1969 MEZ geschah das größte Ereignis des 20. Jahrhunderts

Vor 40 Jahren begann die wohl historischste Reise,
die Menschen je unternommen haben…

von Gerhard Daum

Als der amerikanische Präsident, John F. Kennedy, am 25. Mai 1961 verkündete, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und wieder sicher zur Erde zu bringen, hatten die Amerikaner gerade ihre erste bemannte Weltraummission mit einer Dauer von 15 Minuten absolviert. Auf dem Mond zu landen, war damals unvorstellbar. Man muss bedenken, dass es zu dieser Zeit nur Schwarzweiß-Fernseher und Telefone mit Wählscheiben gab, und dass das erste Passagier-Düsenflugzeug mit Zwischenlandungen über den Atlantik flog, um die USA zu erreichen.

Der Weltraum war mittlerweile Bestandteil des kalten Krieges und Wettstreit der konkurrierenden politischen Systeme der beiden Großmächte, der USA und der Sowjetunion, geworden. Die Sowjetunion hatte 1957 den ersten Satelliten „Sputnik“ und die Hündin „Laika“, sowie 1961 den ersten Kosmonauten, Juri Gagarin, in die Erdumlaufbahn geschossen und war in diesem Wettlauf den Amerikanern immer eine Nasenlänge voraus gewesen. Dennoch sollte in etwas mehr als 8 Jahren das Unmögliche wahr werden, am 20. Juli 1969 landete die Mondfähre „Adler“ mit den beiden Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin im „Meer der Ruhe“ auf dem Mond. In diesen 8 Jahren arbeiteten etwa 400.000 Menschen aus Regierung, Wissenschaft und Industrie daran, das von Kennedy vorgegebene Ziel zu erreichen.

Die Reise beginnt

Es waren mehr als eine Million Menschen, die sich am Morgen des 16. Juli 1969 um das Kennedy Space Center in Florida als Zuschauer aufhielten, um den Start von Apollo 11 live zu erleben. Die Astronauten befanden sich bereits eine Woche vor Ort und in Quarantäne. Man isolierte die Crew, um möglichen ansteckenden Krankheiten vorzubeugen. Sie kam nur noch mit Personen zusammen, mit denen ein Kontakt unbedingt notwendig war. Der Flugarzt lud sogar den damaligen Präsidenten, Richard Nixon, aus, der mit den Astronauten am Abend zuvor zu Abend essen wollte. Um 8:32 Ortszeit (14:32 MEZ) begann mit dem Start der 111 Meter hohen und 3.000 Tonnen schweren Saturn V Mondrakete die Mission zur ersten Mondlandung mit dem Kommandanten Neil Armstrong, dem Piloten der Kommandokapsel Michael Collins und dem Piloten der Mondfähre Buzz Aldrin. Nach 12 Minuten wurde die Parkbahn erreicht, und nach eineinhalb Umläufen, 180 Kilometer über dem Pazifik, wurde die dritte Stufe der Saturn V mit der Kommandokapsel und Mondfähre an der Spitze erneut gezündet, um die Erdanziehungskraft zu verlassen und in die Flugbahn zum Mond einzuschwenken. Das Raumschiff, bestehend aus Kommandokapsel und Mondfähre, wurde nun in den Zustand der „passiven Wärmekontrolle“ versetzt, der auch scherzhaft „Barbecue Mode“ genannt wurde.

Das bedeutete, dass sich das Raumschiff langsam, wie auf einem Grill, um die eigene Achse zu drehen begann, so dass nicht eine Seite ständig durch das Sonnenlicht aufgeheizt wurde, und die andere Seite im Schatten abkühlte. Das Apollo Raumschiff flog präzise auf der vorausberechneten Flugbahn. Am Freitag, dem 18. Juli 1969, beschäftigten sich Armstrong und Aldrin das erste Mal mit der Mondfähre. Sie erhöhten den Kabinendruck und öffneten die Luke, die den Tunnel zwischen Kommandokapsel und Mondfähre verschloss. Eineinhalb Stunden lang hielten sich beide in der Mondfähre auf und überprüften Einrichtungen und Instrumente. Nachdem das Apollo 11 Raumschiff am 19. Juli 1969 den Mond erreichte, wurde das Haupttriebwerk der Kommandokapsel für knapp 10 Minuten gezündet, um in eine elliptische Bahn über der Mondoberfläche einzuschwenken. Am gleichen Abend sahen die Astronauten erstmals den vorgesehen Landeplatz, das „Meer der Ruhe“. Nach einer Schlafpause schwebten Armstrong und Aldrin am 20. Juli 1969 in die Mondfähre, um sich für den Abstieg zur Mondoberfläche vorzubereiten. Das Abkoppeln der Mondfähre von der Kommandokapsel erfolgte über der erdabgewandten Seite des Mondes.

Neil Armstrong und Buzz Aldrin standen in der Oberstufe der Mondfähre „Adler“, Seite an Seite in ihren Raumanzügen mit Gurten am Boden befestigt, als sie die Instrumente für den Abstieg studierten. Das Landetriebwerk wurde nun erneut für den gebremsten Sinkflug gezündet, und es sollte etwa für 12 Minuten laufen, um den Rest des Weges zur Mondoberfläche zurück zu legen. Der größte Teil des Abstiegs wurde nun vom Bordcomputer gesteuert, und kurz vor der Landung sollte Neil Armstrong die Mondfähre auf einen geeigneten Landeplatz lenken und aufsetzen. Durch eine geringe unbeabsichtigte Bahnänderung beim Abkoppeln von der Kommandokapsel steuerte der Bordcomputer nun die Mondfähre in ein Gebiet, etwa 4,5 Kilometer von der geplanten Landestelle entfernt. Die Mondfähre flog zuerst schräg vorwärts und wurde dann vom Bordcomputer nach vorne ausgerichtet, bis sie für das letzte Stück bis zur Mondoberfläche aufrecht stand.

Sieben Minuten nach dem Beginn des gebremsten Sinkfluges schwenkte der Bordcomputer die Mondfähre für den Endanflug nach vorne. In einer Höhe von etwa 900 Metern betrug die Landegeschwindigkeit knapp 80 km/h. Charlie Duke meldete „Ihr seid klar für die Landung!“. Plötzlich gab es Computeralarm, und die Gefahr eines Abbruchs wurde groß, doch Astronaut Charlie Duke, der als Verbindungssprecher im Kontrollzentrum saß, meldete sich sofort mit den Worten „Wir sind klar!“.

Durch diese Fehlermeldung wurden die Astronauten so sehr in ihrer Konzentration beansprucht, dass Neil Armstrong nicht in dem Maße, wie im Flugplan vorgesehen, auf die charakteristischen Merkmale auf der Mondoberfläche achten konnte. Während des Endanfluges, in etwa 300 Metern Höhe, führte der Autopilot die Mondfähre direkt auf einen 33 Meter breiten und 4 Meter tiefen Krater zu, der übersät war mit Felsbrocken. Armstrong schaltete in 150 Metern Höhe auf Handsteuerung um und zog die Mondfähre über den Kraterrand hinweg. In etwa 30 Metern Höhe leuchtete plötzlich ein Warnlicht auf, das anzeigte, dass nur noch für 90 Sekunden Treibstoff vorhanden war. Armstrong drosselte nun das Triebwerk, bis die Mondfähre nur noch so schnell war wie ein Fahrstuhl. „Sechzig Sekunden“ sagte Charlie Duke`s Stimme aus dem Kontrollzentrum, das bedeutete Treibstoffvorrat für eine weitere Minute. Das Triebwerk begann Staub aufzuwirbeln, als Neil Armstrong die Mondfähre senkrecht wie einen Hubschrauber 60 Meter westlich vom Krater auf eine flache Ebene steuerte.

Plötzlich kam wieder Duke`s Stimme „Dreißig Sekunden“, und kurz darauf leuchtete das blaue Kontaktlicht auf. Buzz Aldrin meldete um 21:17:39 MEZ den Kontakt der drei 75 Zentimeter langen Metallfühler an den Landefüßen der Mondfähre mit der Mondoberfläche. Unmittelbar danach setzte die Mondfähre mit allen vier Landefüßen mit einer Geschwindigkeit von 0,52 Metern in der Sekunde im „Meer der Ruhe“ auf. Etwa drei bis vier Sekunden nach dem Kontaktsignal schaltete Neil Armstrong das Haupttriebwerk ab. Armstrong und Aldrin beglückwünschten sich mit einem kurzen Händedruck. Durch die zusätzlichen Manöver verblieb ein Resttreibstoff für nur 15 Sekunden Flugzeit. Durch den Mehrverbrauch an Treibstoff verblieb den Astronauten weniger als zehn Sekunden Zeit für einen eventuell notwendigen sofortigen Rückstart zur Kommandokapsel. Für diese Maßnahme war im Flugplan ein Zeitfenster von einer Minute eingeplant worden. Um 21:17:58 MEZ meldete sich Neil Armstrong mit den Worten an das Kontrollzentrum „Houston, hier ist die Basis Meer der Ruhe. Der Adler ist gelandet“ und in Houston antwortete Charlie Duke „Empfangen, Stützpunkt Meer der Ruhe. Wir hören euch klar und deutlich. Hier sitzen ein paar Jungs, die schon ganz blau angelaufen sind. Jetzt können wir wieder durchatmen. Wir danken euch!“. Michael Collins, der alles per Funk mitverfolgte „Auch in der Kommandokapsel sitzt ein sehr erleichterter Mann!“.

Der erste Mensch betritt den Mond

In den Stunden nach der Landung wurden die meisten Systeme der Mondfähre bis zum Rückstart am nächsten Tag von Armstrong und Aldrin abgeschaltet, und beide begannen, nachdem sie etwas gegessen hatten, mit den Vorbereitungen für den Ausstieg. In den USA war es zu diesem Zeitpunkt noch der 20. Juli 1969 in den frühen Abendstunden, also die beste Sendezeit für das gerade richtig populär gewordene Fernsehen. Als die Freigabe für den Ausstieg aus Houston erteilt wurde, öffnete Aldrin das Ventil, und der Sauerstoff entwich aus der Oberstufe der Mondfähre in den Weltraum. Dann öffnete er die Luke, und Neil Armstrong begann am 21. Juli 1969 um 3:51 Uhr MEZ sich rückwärts auf die Plattform und die Leiter der Mondfähre zu bewegen.

Etwa 600 Millionen Fernsehzuschauer in der ganzen Welt saßen vor ihren Fernsehgeräten, während die ersten verschwommenen schwarz-weißen Fernsehbilder zu sehen waren, als Neil Armstrong die Leiter hinab kletterte. Er wirkte wie ein Gespenst, als er sich Stufe um Stufe der Mondoberfläche näherte. „Ich bin am Fuß der Leiter“ sagte Armstrong. „Die Teller der Landebeine sind nur drei bis fünf Zentimeter in den Mondboden gesunken. Die Oberfläche erscheint sehr feinkörnig, fast wie Pulver“. Kurz darauf „Ich steige jetzt herunter“. Mit dem linken Fuß setzte der damals 39-jährige Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 3:56:20 MEZ als erster Mensch mit den berühmten Worten „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit“ seinen Fuß auf die Mondoberfläche. Buzz Aldrin kletterte 18 Minuten später rückwärts aus der Oberstufe der Mondfähre auf die Plattform und weiter auf die erste Sprosse der Leiter. Als Aldrin die letzte Sprosse erreicht hatte, hielt er sich mit beiden Händen an der Leiter fest und sprang auf den Teller des Landefußes. Neil Armstrong fotografierte die einzelnen Etappen des Ausstiegs von Aldrin. Zwanzig Minuten nach Neil Armstrong betrat Buzz Aldrin als zweiter Mensch die Mondoberfläche. Nach einigen Minuten der Eingewöhnung machten die Bewegungen unter nur einem Sechstel der Erdanziehungskraft weniger Schwierigkeiten als erwartet. In ihren klobigen Raumanzügen konnten Armstrong und Aldrin die eigenen Füße nicht sehen und es zeigte sich, dass Hüpfen wie ein Känguru die schnellste und sicherste Fortbewegungsart war.

Nachdem die beiden Astronauten ihre ersten Schritte in den Mondstaub gesetzt hatten, wurden die ersten Mondproben gesammelt und verstaut, um sicherzustellen, dass man auf jeden Fall Gesteinsproben vom Mond hatte, falls der Aufenthalt unerwartet hätte abgebrochen werden müssen. Neil Armstrong enthüllte dann eine Gedenktafel an der Leiter der Mondfähre mit der Inschrift „Hier setzten Menschen vom Planeten Erde zum ersten Mal den Fuß auf den Mond. Juli, A.D. 1969. Wir kamen in Frieden für die ganze Menschheit“. Unterschrieben war die Gedenktafel von den drei Mondfahrern und dem damaligen Präsidenten Richard Nixon. Danach platzierte Armstrong die Fernsehkamera etwa zwanzig Meter von der Mondfähre entfernt, um alle weiteren Aktivitäten der Astronauten aufzuzeichnen. Als nächstes wurde die US-Flagge auf der Mondoberfläche aufgestellt. Da auf dem Mond keine Atmosphäre herrscht, musste sie durch zwei Aluminiumstangen in Spannung gehalten werden. Nach diesen Aktivitäten forderte das Kontrollzentrum Armstrong und Aldrin auf, sich vor die Kamera zu stellen. Der amerikanische Präsident telefonierte aus dem Weißen Haus mit den Astronauten und sagte „Das ist sicher der historischste aller Anrufe“ und beglückwünschte sie zu ihrer erfolgreichen Landung. Armstrong erwiderte „Danke, Mr. Präsident. Es ist eine große Ehre und ein großes Vorrecht hier zu sein.“

Einige wissenschaftliche Experimente wurden aufgebaut, beispielsweise eine Aluminiumfolie zur Messung des Sonnenwindes, die später wieder eingepackt wurde, um die eingefangenen Teilchen auf der Erde zu analysieren. Ein Seismometer sollte Daten zur Bestimmung von Erschütterungen im Untergrund liefern, die beispielsweise durch Meteoriten- und Asteroideneinschläge irgendwo auf dem Mond erzeugt wurden. Aber das Gerät überstand die erste Mondnacht mit Temperaturen von bis zu -170 Grad nicht. Durch den Aufbau eines Laserreflektors konnten Wissenschaftler präzise Abstandsmessungen zwischen Erde und Mond durchführen. Insgesamt 21,6 kg Mondgestein und Bodenproben wurden eingesammelt. Der Mondspaziergang dauerte zwei Stunden und 31 Minuten, bei dem sie sich in einem Radius von etwa 40 Metern um die Mondfähre bewegten.

Nachdem beide wieder in der Mondfähre zurück waren, legten sie sich vor dem Rückstart zur Kommandokapsel Columbia, der elfeinhalb Stunden nach dem Mondspaziergang erfolgen sollte, schlafen. Das Triebwerk zündete um 18:54 MEZ, und die Oberstufe hob mit einem sanften und gleichmäßigen Schub ab. Durch den Triebwerksstrahl kippte die US-Flagge um, da sie zu nah an der Mondfähre stand. Der Aufenthalt der beiden Astronauten auf dem Mond hatte 21 Stunden und 36 Minuten gedauert. Der Aufstieg verlief wie geplant, und die Oberstufe schwenkte in eine Mondumlaufbahn ein und koppelte wieder problemlos an die Kommandokapsel an. Die Freude des Wiedersehens war sehr groß, als Armstrong und Aldrin mit den mitgebrachten „Millionen-Dollar-Behältern“ sechs Stunden nach dem Start von der Mondoberfläche in die Kommandokapsel zu Michael Collins umgestiegen waren.

Die Rückkehr zur Erde

Am 22. Juli 1969 machten sich die drei Astronauten in der Kommandokapsel Columbia auf den Rückweg zur Erde. Die Landestufe der Mondfähre steht heute noch auf dem Mond, und die Oberstufe verblieb am 22. Juli 1969 im Mondorbit, um nach relativ kurzer Zeit durch die Anziehungskraft des Mondes an einer nicht bekannten Stelle auf der Mondoberfläche zu zerschellen.

Am 24. Juli 1969 um 17:50:35 MEZ wasserte die Kommandokapsel Columbia nach 8 Tagen, 3 Stunden, 18 Minuten und 35 Sekunden Flugzeit im Pazifik südlich der Hawaii-Inseln, etwa 3,1 Kilometer vom Flugzeugträger USS Hornet entfernt. Nach der erfolgreichen Landung war die Mission aber noch nicht vorbei. Wegen der Befürchtung vor unbekannten Mikroorganismen vom Mond mussten die Astronauten vor dem Verlassen der Kommandokapsel Isolationsanzüge anziehen. Sie mussten sich dann an Bord des Flugzeugträgers in eine 20-tägige Quarantäne begeben, bis diese Bedenken ausgeräumt waren. Während dieser Zeit schauten sich die Astronauten immer wieder Fernsehaufnahmen von der Mondlandung an. Erstmals erlebten sie das Ereignis aus der Sicht des Zuschauers. Aldrin sagte dabei zu Armstrong „Neil, ich glaube, wir haben da etwas verpasst.“

Die Bodenproben und Mondsteine wurden in das extra eingerichtete Lunar Receiving Laboratory zum Johnson Space Center nach Houston gebracht. Da der Mond weder Atmosphäre noch Sauerstoff besitzt, musste jeder Kontakt mit den Umweltbedingungen auf der Erde und jede direkte menschliche Berührung vermieden werden. Die Untersuchungen und Analysen mussten sozusagen unter Mondbedingungen durchgeführt werden, da sie sonst sofort chemisch verändert worden wären. Dafür wurden spezielle, extrem keimfreie Laborräume eingerichtet, in denen die Mondproben bis heute in hermetisch abgeschlossenen und durchsichtigen Plexiglas-Containern im Vakuum untersucht werden.

Die Apollo 11 Mission war der größte Erfolg der amerikanischen Raumfahrt. Das hauptsächlich politisch motivierte Ziel, Menschen zum Mond und auch wieder sicher zurück zu bringen, setzte ein unglaubliches Potenzial an Einfallsreichtum, Pioniergeist, Mut und Willen frei. Das Rennen der beiden Weltmächte war zu Gunsten der USA entschieden. Die Sowjetunion stellte ihre Anstrengungen, einen erfolgreichen bemannten Flug zum Mond durchzuführen, ein.