Ausstellung vom 20. Juli 2019 – 31. Januar 2020 der ERES-Stiftung in München.
Vor 50 Jahren, in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969, betritt zum ersten Mal ein Mensch den Mond. Neil Armstrongs historischer Satz »Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit« und die Bilder von Astronauten, die in ihren Raumanzügen leichtfüßig über die Mondoberfläche springen, entfachen weltweite Euphorie.
Der Erfolg von Apollo 11 markiert den Höhepunkt eines Zukunftsoptimismus, der mit den ersten Weltraummissionen Anfang der 60er-Jahre einsetzt und nahezu alle Le-bensbereiche erfasst. Innovative Technologien und Materialien, mit denen der Kosmos erobert wird, formen eine »Space«-Ästhetik, die international von der bildenden Kunst über Architektur, Musik, Film und Design bis hin zu Mode und Kinderspielzeug den Zeitgeist bestimmt. Das Vordringen in unbekannte Dimensionen durch die Raumfahrt verschiebt die bislang gültigen Grenzen und Raumerfahrungen. Begriffe und Konzepte von Raum und Zeit, von Außen und Innen werden neu definiert. Gerade der Blick und die Bilder aus dem All schärfen das Bewusstsein für die Begrenztheit und Fragilität der Erde.
Wie dynamisch sich in der Folge Raum- und Grenzerweiterungen in Kunst und Wissen-schaft entwickeln, umkreist die Ausstellung ZERO GRAVITY. Sie zeigt künstlerische Positionen im Kontext einer eigens für die Schau entwickelten heterotopischen Raum-installation des Medienkünstlers Peter Kogler. Ein verspiegeltes Environment ermöglicht es dem Betrachter, in einen virtuellen Kosmos einzutauchen, der raumreflektive Arbei-ten der 60er-Jahre von Andy Warhol, Robert Rauschenberg oder Sol LeWitt mit aktuel-len Werken von Gregor Hildebrandt, Hans Schabus oder Sonia Leimer schwerelos ver-bindet.
Gleichwertig neben der Kunst werden technische Exponate rund um die Raumfahrt, visionäre Architekturentwürfe sowie Ikonen der Popkultur präsentiert. Ebenso umfasst die Ausstellung eine kritische Auseinandersetzung mit historischen Wegbereitern der Raumfahrt wie dem Raketeningenieur Wernher von Braun. Ein umfassendes Wissen-schaftsprogramm wirft Schlaglichter auf aktuelle Forschungsprojekte rund um den Mond als Rohstoffquelle und Zwischenstation für künftige Marsmissionen. Denn: Plötzlich ist der Mond wieder wichtig!
Space Consult hat für diese Ausstellung 9 Exponate sowie 33 original Pressefotos der NASA zur Verfügung gestellt. Die originalgetreue Nachbildung des Raumanzuges von Neil Armstrong, Kommandant von Apollo 11 und erster Mensch, der am 21. Juli 1969 den Mond betreten hat. Ein weitere Exponat ist eine originale Seite des Apollo 11 Flugplans das an Bord des Apollo 11 Raumschiffs Columbia geflogen ist. Ein original Gemini Handschuh einer G4C Spacesuit, ein Stück Hitzeschild der Apollo 8 Kapsel, ein Ananas-Grapefruitdrink der an Bord von Apollo 17 geflogen ist sowie ein Rad des Lunar Rovers, das aus geflochtenem Klaviersaitendraht hergestellt ist, um nur einige zu nennen.
Die Exponate zeigen einen kleinen Ausschnitt aus Europas größter Raumfahrtaus-stellung »Apollo and Beyond«, die seit 2008 im Technik Museum Speyer zu sehen ist.